Likörchen

Man, man. Das ist ein aphasischer Zustand am frühen Morgen. Wortfindungsschwierigkeiten noch vor dem Frühstück. Was hieß wie Das, das Was noch mal war? Wer wird eigentlich freiwillig Fahrlehrer? Wer nichts wird, wird Wirt, wer gar nichts wird wird Bahnhofswirt und wer so richtig abkackt, wird Fahrlehrer. “Noch ein Eierlikörschnittchen?” Die alten Damen auf Digitalis füllen sich schon Vormittags mit Eierlikör ab. Mit dem Aufschwung steigt auch die Rente. Man

Zuuutsch

Das kommt davon, wenn man zuviel am Nikotinzutscher zuutscht und nicht mehr an einer Zigarette. Da sind bestimmt auch andere Drogen drin, denkt sich der narr, weil er so gelassen und belustigt das „von der Leyen“ Gebamsel erträgt. Und den Regen. Und einen Besuch in Neheim, weil irgendwer irgendwann mal meinte, Neheim sei ganz nett geworden. Und dann feststellt, dass der Satz durchaus Berechtigung findet. Zuutsch. Sinderella trägt ihr Haar

Ordnungsmaut

Die männlichen Politessen der Stadt, einer türkisch, einer italienisch, gehen aufgeblasen und superwichtig mit einer Akte in der Armbeuge und dem Handy am Ohr über den Bürgersteig. Da ist bestimmt irgendwo ein Abfalleimer an einer Laterne undicht. Stavros, der ihnen entgegenkommt, erzählte mal, wie sie das in Griechenland mit der Ordnungsmaut handhaben. Er halte den “Blick weg Zwanni” kleingefaltet mit dem Daumen sicher in der Handfläche, für eine eventuelle Palmage,

Lächeln!!

Der Schrotthändler fährt wieder durchs Städtel und nervt mit seiner synthetischen Erkennungsmelodie. Eine Familie geht am narren vorbei, Mamma, Pappa, ein kleines, ca. vier Jahre altes Mädchen. Und da der narr die Eltern kennt, zwar mit dem Pappa noch nie ein Wort gewechselt, aber sehr oft zuhört, da Pappa glaubt, er sei der Beste, und das der Welt lautstark zu verstehen gibt, wenn er vor dem Altenheim sitzt und seine

eiei Eiter

Der narr wacht auf mit einer seltsamen Beule am linken Oberkiefer. Hinten links. Der Zeigefinger sucht und drückt. Ein unangenehmes, inneres Geräusch, mehr gefühlt denn gehört. Knack. Und plötzlich klebt Eiter an der Fingerkuppe. Jetzt geht die Party richtig los. Wundwasser, wässriges Blut und weiter Eiter. Bilder von bakterienzerfressenen Oberkiefern schießen durch´s zahnschmerzverseuchte narrenhirn. Super Einstieg für die Borchert-Probe am Abend. “Aus der Steppe stehen sie auf. Einäugig, zahnlos, einarmig,

Positiv

Schreib doch mal was Positives, denkt sich der narr, während ein raucherbeinamputierter Mann rauchend im Rollstuhl vorbeirollt. Was Positives. In vier Monaten ist die nächste Klimakonferenz. Dann wird Alles besser. Was Positives. Der narr braucht im Garten nicht zu gießen. Kann man etwas positiv nennen, was an anderer Stelle Negatives bedeutet? Wasser im narrenGarten gut, Wasser in Görlitz nicht gut? “Hat Schickimicki immer noch seinen ein Euro Job,” fragt eine

Würde

Kein Arsch und keine Tittchen, blass wie einst Schneewittchen. Plaste und Elaste von Karl Friederich Kaste. Leben auf Teufel komm raus. Was für eine Aussicht. Allte Menschen mit Rollatoren schrecken den narren immer mehr. Dieses “alt werden um jeden Preis” findet er ganz schlimm. Diesen Altwerdepreis wird der narr nicht bezahlen. Wo der narr gerade von Würde spricht. Ein Leben lang treiben Menschen Mißbrauch mit ihrem Geist und Körper. Und

rotes Fleisch

“Kein rotes Fleisch, nein, Schatzi, ich darf zeigen kein rotes Fleisch.” So war es früher, wenn notgeile Männer den Sender anriefen. Das Tabu ist gebrochen. Ab Mitternacht fallen im normal empfangbaren, nicht verschlüsselten Fernsehn nicht nur die letzten Hüllen, nein, Frauen, die angerufen werden, spreizen breit ihre Beine, öffnen mit gekonntem Griff ihre Vagina und lassen den Fernsehzuschauer bis tief in ihr fleischliches Innerstes blicken. Das hat den narren zugegebenermassen

Glück

„Auch wenn zu Hause kein Mann wartet, eine Frau sollte ein Baby haben.“ Sagt Jennifer Aniston. So recht. Seid Brutmaschinen auf Teufel komm raus. Es gibt eine große Auswahlan erwichstem, tiefgefrorenem Sperma. Mein Daddy ist ´ne Nummer in der Bank of Sperm. Und der narr dachte, das Thema hätte sich in den Achtzigern erledgt. Nein, sagt Frau Kallwass, sie haben ein Recht auf Glück. Wie absurd ist das denn? Recht

Wüste

Es ist ein Hohn der Gegenwart. Die lokale Informationswüste. Zugebombt mit nationalen und internationalen Informationen, die eher an Werbung, Infos halt, denn an handfeste Information erinnern, pütschern die Regionen so vor sich hin. Schon mal Radio MK gehört? Toll, der Radioreporter darf den Knopf der Polizeisirene eines Polizeiautos drücken und grüßt alle 300 diensthabenden Beamten des märkischen Kreises über Funk. Oder die regionalen Seiten des WAZ Konzerns gelesen? Die Artikel