Einmal um den Block oder Hipp Hipp Hurray

  Gestern war ein guter Tag. Handwerker bestätigt. Die erste Ahnung von Frühling. Aufbruch. Ab um den Block. Die kleine Runde.   Ohne Autos, die Straßenschilder weg, dann müssten noch zwei Hunde durch das Bild laufen, fertig wär das Mittelalter.   Geschäftiges Treiben allüberall.   Die Stadt nimmt derweil ein Sonnenbad.     Selbst Totholz räkelt sich engelsgleich.   Es fühlte sich an,   wie langsames Erwachen.   Schön.  

Kissengeknitter

„Im Alter braucht man ja nicht mehr so viel Schlaf,“ ist die Antwort, die sich die Bäckereifachferkäuferin gibt, als ich kurz nach sieben auf Kaffee und Croissant vorbeischaue und das für mich schon sehr früh ist. „Sie tragen das Kissengeknitter noch im Gesicht“, lacht sie. „Gehts gut?“ Ihre Fürsorge ist vorbildlich und ja. Trotz dieser Uhrzeit ist der Moment gut. Schulkinder hetzen mit furchtsamem Blick vorbei, und ich bin froh,

homo nörgelus vulgaris

„Wir haben schon Eier im Schnee gesucht.“ Die Rößler-Rentner beschweren sich über den Klimawandel, über verurteilete Fußballmanager auf Bewährung, über Politessen, über Strommasten, Windräder, A46-Gegner, Fußgänger, die schneller gehen als sie, und über die Sonne, die sie gerade blendet. Ich muß mich nicht in den Großstädten der Republik aufhalten, um ‚besorgten Eiern‘ zu begegnen. Der homo neophilus, im Volksmund homo nörgelus vulgaris, ist allgegenwärtig. Aus neophob wird ganz schnell xenophob,