Revolution

Bombenstimmung hier im Club Europa. Ein falsches Wort, und es wird brenzlig. Der innere Schweinehund mutiert zur Bestie. „Kuck nich so blöd. Gleich gibt´s auf´s Maul.“ Der Frühling tanzt einen blutigen Quickstep, hopst Leben zertretend durch Wald und Flur und krönt seine Show mit ertrunkenem Fleisch. Kein schöner Land in dieser Zeit. Die Menge steht und geht gesenkten Hauptes mit Smartphoneblick. Wer hat die besten Bilder? Schnell noch ´ne Petition

Aber so?

„Guck mal. Ne Presswurst in Nappa-Ersatz. Findest Du sowas sexy?“ „Sie findet es sexy. Das reicht doch.“ „Aber so?“ „Soll sie in Schutt und Asche gehen, weil sie nicht Deiner Norm entspricht?“ „Aber so? Und schau mal, wie die sich bewegt. So betont.“ „Du magst es lieber schleichend, niedergedrückt von Deinem Ätz?“ „Nein, aber so?“ „Vorsicht. Da ist eine dicke Fliege.“ „Macht nichts. Die ess ich als Nachtisch.“ „Ah. Das

stets willkommen

Ein wenig wie in Hollywood wirkt es jetzt. Fast nicht echt. Was früher ein kleiner, schmuddeliger Vorgarten mit Magnolie war, ist jetzt ein purisitsch reinweißes Anwesen mit alter Magnolie im Kiesbeet Strahlend hell wie eine Filmkulisse vor ihrem ersten Take. Egal, Frühling. So oder so. Du bist mir stets willkommen.

Wonnich

Der Himmel so feucht, mit der Farbe schmuddeliger Diolenwatte, streift alle Schornsteige und Dächer ab drei Stockwerke aufwärts. Verwegene Garderobe an den Figuren, die über das Promenadendeck des Narrenschiffes flanieren. Die Palme des Prekariats, auch Prol-Palme genannt, ziert wieder selbstbewußt in grober Eleganz die Köpfe einiger Personen. Blond-blau-grünhaarige Elfen mit Smartphoneschutzhüllen aus reinem Mithril, mittelalte Junker in roten, karogesteppten Daunenjacken, alle bewaffnet mit Kamm und Zigarette, pendeln zwischen Tabakshop –