Eis

Wenn der Tag mit Schneeschaufeln beginnt, hat der narr zwei Möglichkeiten. Er sieht es als Fluch des Erdgeschossbewohners oder als Segen der körperlicher Ertüchtigung am frühen Morgen. Er sieht es als Segen. Alles eine Frage der Einstellung Entweder hat das Moxen, die Kyttsalbe, die Einbildung oder die Zeit geholfen, jedenfalls sind seit gestern die Schulterschmerzen komplett verschwunden. Schmerzen sind keine netten Begleiter des Alltags. Vollbeweglich. Dafür träumt der narr in

Yoko

Tausend Mal berührt. In Filiale 42 läuft seit Tagen eine ufta ufta techno Version von tausend Mal berührt. Ob das besser als Weihnachtsmusik ist? Hat der narr das auch geträumt, oder will seine Borchertregisseurin tatsächlich im botanischen Garten in München arbeiten? Der narr ist sich nicht sicher. Realität, Fiktion, Vorstellung, Traum, wer kann das schon exakt unterscheiden. Und warum will das überhaupt jemand? Imagine! Ob Herr Lennon sich vorstellen konnte,

flapflapflap

Was für ein Vergnügen, durch knöcheltiefen Matsch zu radeln, um einen BH zu kaufen, nachdem der narr die alte Dame ausgemessen hat. Warum bloß meinen Männer, es sei peinlich, Damenunterwäsche zu kaufen. Oder Tampons, Binden oder die Pille. Da kichern Greise und junge Männer schauen errötend zur Seite. Peinlich ist es, wenn die Stadt, in der man lebt, kein Geld für eine angemessene Schneeräumung mehr hat. Die Straßen in Schranken

Was willtze

Was sagt ein Zenmeister, der in einem Cafe gefragt wird, wie er sein Brötchen haben möchte? Eins mit Allem. – Nicolas Cage in “next”.- Es ist getan. Borchert gestemmt, gehalten und sanft wieder abgesetzt. Jetzt muss der narr nur noch den Beckmann aus seinen Gefühlen herausbekommen. Das dauert etwas. Ein gutes Gefühl trägt. Das Treffen mit den Hauptschulnarren war einerseits ein Reinfall, fünf von dreizehn, andererseits auch wieder das andere

Erderwärmung

Schaun mer mal, ne? Der narr hat sich verlegen. Und der narr ist stinkig, weil er das Abendbrot und ein Teil des Frühstücks der alten Dame im Mülleimer gefunden hat. Stinkig auf sich, weil er sich nicht die Zeit genommen hat, während ihrer kompletten Mahlzeit anwesend gewesen zu sein. Stinkig, weil es stinkt in seiner Nachbarschft. Es ist was faul im Staate Dänemark. Kinder werden ermordet, Politker erfinden Terroristenmärchen, alte,

Grinsen und Greinen

Das Saugen der Kapitalisten verdirbt den ArbeiterInnen auf Dauer die Lebensfreude und läßt die hergestellten Waren an Qualität verlieren. Das hilft den Bonzen, mehr von ihrem Schrott zu verkaufen, da der immer schneller verdirbt, immer weniger aushält, immer häufiger nachgekauft werden muss, weil ja ein gewisser Standard ünbedingt gehalten werden muss. Sonst rutscht die Lebensfreude noch mehr in den Keller. Das System bleibt so lange stabil, so lange das Grinsen

Oben bleiben

Hey Hoh, BürgerInnen von Stuttgart. Wie schmeckt euch die Unterrichtsstunde in harter Demokratie. Wie sich die Bilder gleichen. Es ist nun mal nicht gewünscht, dass Volk in Deutschland und überall auf der Welt auf die Straße geht, weil es die Entscheidungen der Politik nicht akzeptieren will. Da schlagen sie auch schon mal auf Eure Kinder ein, auf eure Großeltern, und in jedem Fall immer auf die, die noch an die

Linsengericht

Wo hast du denn deinen Roller, narr? Menschen können es nur ganz schwer ertragen, wenn wer seine Gewohnheiten ändert, erweitert oder einfach läßt. Macht man nicht jeden Tag das Gleiche, exakt das Gleiche, könnte ja sonst was geschehen. ” Is ja nicht viel für so ´nen Mann, zwei Brötchen.” Der Wonnekloß steht feixend daneben und zutscht durch seine Zigarrenlippenkerbe. Bei seiner Größe und Masse frühstückt er bestimmt jeden Morgen sechs

Rauch

Neuer Tag, neues Glück. Kümmern wir uns um die Details. “Haben sie schön dunkel gebackene Brötchen?” Eine Frau, um die sechzig, graugrüne Leinenhose, grauschwarz melliertes Jacket in exakt der gleichen Farbe und Struktur wie ihre toupiert und flachgelegten Haare. Sie wirkt wie aus einem Stück gemacht, irgendwie velourig und stellt die Brötchenfrage mit dunklem Timbre. Tittenturm, so lernt der narr von einer beginnenden Studentin, heißt der Teil der Uni in

the bill kills

Und alle weinen sie innerlich, die Währungsclowns. Doch keiner nimmt ihnen ihre Tränen ab. Der Ami wirft dem Chini vor, der Chini wirft dem Ami vor, Kindergarten allen Ortes, doch kosten Streiche Menschenleben. Währungskrieg, sagen die Nachrichten. Und der narr stellt sich vor, wie sich sich auf ihren Konferenzen mit Geldrollen bewerfen. Treffer, versenkt. Da wünscht sich der narr doch weitere BürgerInnenbeteiligung. Letztendlich hätte es das Volk ja in der