Statusmeldung

Morgens um 6.30 Uhr, Schneematsch fällt in Brocken vom Himmel, die Nacht war, gepuscht mit einem Liter Adrenalin, nicht zum Schlafen da. Filiale 43 ist noch geschlossen, also weiter durch die Stadt. Der Schneematsch kühlt die durchwachten, geschwollenen, brennenden Augen. Es schmerzt in der Seele, bei Kamps zu konsumieren. Allein die Vorstellung, mein Geld, und sei es auch noch so wenig, unterstütze dieses unsäglich unerträgliche, blonde Plappermaul, verheiratet mit dem

Kammerton A

Kammerton A liegt über Menden. Gewiss sind es die Christen, die ihren Lobgesang trainieren. Der Ekelpapst kommt in Filiale 43, verlangt sechs Brötchen und erzählt, während ihm der Rotz aus der Nase läuft, dass er erst ab 20 Oktober die Heizung startet. “das Öl ist so teuer.” Dann fährt er mit seinem Phaeton, einem Picknickkoffer und seiner Frau spazieren. Im Auto ist es wenigstens warm. narr

Drei Leichen

Drei Leichen auf 200 Metern kamen mir heute morgen zu Fuss entgegen. Die Haut fahlgelb und leichenblass. Ab Oktober beginnt in Europa die Sterbezeit. Drei tote Wespen liegen unter meinem Stuhl und die Husteröchelfrau schreitet rauchend vor dem Schaufenster auf und ab. Rauchen oder essen, essen oder rauchen. “Ach, bin ich schon dran, nee, bedienen sie ruhig erst die Anderen. Ich will erst- hust- röchel- zu Ende rauchen.”   narr

Schauerlich

Wie fürchterlich, in Gesichtern und Haltungen von Kindern und Müttern ihre Zukunft lesen zu können. Wie klar erkennbare Zeichen in Stein gemeisselt. Und alles andere als rosig. Natürlich ist es vermessen, so etwas zu behaupten, aber noch vermessener ist es zu behaupten, dieses Kind, was da gerade bräsig im Kinderwagen Mami malträtiert, würde später ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werden. Breitbeinig im Speedbuggy, vermittelt es den Eindruck: hol Zigarette, hol

So nett

„Ein Häuschen im Grünen, kleiner, süsser Garten, Dachboden ausgebaut, zweite Etage zwei Raüme, da machen wir einen raus, das ist so einmalig, ich bin noch ganz aufgeregt, mit Badewanne,…..” Die Bäckereifachverkäuferin hat vor lauter Aufregung glühende Wangen und ihre Stimme ist jetzt so kieksig, dass sich Croissont und Wikinger vor Schmerzen krümmen. Und mit einer Körperhaltung, die in homosexuellen Kreisen “Teekanne” genannt wird, erzählt sie weiter von heulenden Kindern, die

Trio horribilis

Na, was ist das denn für ein Tagesbeginn. Ein Sommertag so feucht und kalt und grau. Gibson würde sagen: ein Himmel in der Farbe eines toten Fernsehkanals. Da ist ein Kaffee und ein Croissont im Warmen genau das Richtige. Aber nicht, wenn mit dem ersten Schluck aus der Tasse der Ekelpapst in seinem Konfirmationsanzug mit zwei Schwestern, Cousinen, ich möchte die Verwandschaftsverhältnisse gar nicht klären, den Raum betreten. Sie wollen

Hilfe

Ein Pastor verfolgt mich. Dazu noch ein Lutheranischer, was dem Ganzen Schärfe verleiht, da in Menden die Katholen mehr als in der Überzahl sind. Da wird um jede, noch so heidnische Seele gekämpft. Kennengelernt haben wir uns zwei Tage vor der Beerdigung meines Vaters. Da kam er, Vertretungspastor, da der richtige im Urlaub weilte, pflanzte sich meiner Mutter und mir gegenüber auf die Coutch, Beine weit gespreizt, als sollten wir

Filiale 43 – der Anfang

Ekelalarm. In der sauerländer Starbuckversion, zu meinem heutigen Frühstück, sitzen neben mir zwei alte Männer. Mit beiden hatte ich schon häufiger das Vergnügen des uneingeschränkten Ekels. Einer davon hat mich mehr als einmal sogar unsittlich berührt und wollte Sex von oder mit mir. Ekelpapst Tick-Tack . Grabschte mir am Arsch herum, betatschelte mein Knie. Na gut, ich war im Fummel, langes Kleid, Seidenstrümpfe, Pumps. Solidaritätsauftritt für einen Jazzclub. Nach dem