Wo hast du denn deinen Roller, narr?
Menschen können es nur ganz schwer ertragen, wenn wer seine Gewohnheiten ändert, erweitert oder einfach läßt. Macht man nicht jeden Tag das Gleiche, exakt das Gleiche, könnte ja sonst was geschehen.
” Is ja nicht viel für so ´nen Mann, zwei Brötchen.”
Der Wonnekloß steht feixend daneben und zutscht durch seine Zigarrenlippenkerbe. Bei seiner Größe und Masse frühstückt er bestimmt jeden Morgen sechs Brötchen, ein Laib Brot und ein halbes Schwein auf Toast. Wohl bekommts.
Dienstboten, dem narren schwirrt dieser Begriff der Dienstboten durch den Kopf und er weiß nicht so recht, wohin damit. Ihm gegenüber sitzt ein bärtiger, 50-60 jähriger Mann im Ledersessel. Sitzt, sagt kein Wort, wartet. Eine sehr, sehr stark übergewichtige, stressrotwangige Frau im gestreiften T-shirt bringt ihm die Dummdreistdoofenzeitung, einen Kaffee, zwei Brötchen mit Schinken und Salami. In ihrer Hand wirken die großen Kaffeebecher wie Puppengeschirr. Der Mann sagt kein Wort, beginnt zu essen und zu trinken, während die Frau noch einmal zur Theke geht um ihr Gedeck zu holen.
Dienstboten.
Heute ist der Tag des Weichspülers. Es stinkt dermassen nach Weichspüler, dass es den narren würgt. Die warme Herbstluft beschleunigt das Ausdünsten der Stinktenside.
Wie die Fahne im Wind dreht sich Grün geschwind. Gestern hätte sich der narr beinahe über die Grünen aufgeregt. Über ihre Dreistigkeit, ihre verlogene, verbogene Haltung zu Gorleben. Das unerträgliche Gesabbel von der Exmanagerin von TonSteineScherben, Trittin, der jetzt gerade genau das Gegenteil von dem sagt, was er als Minister gesagt hatte.
Wendländer! Der narr weiß, bei Euch geht es um Kopf, Kragen und Natur, aber schmeißt das grüne Pack aus Euren Zelten. Wenn es drauf ankommt, verkaufen die Euch für noch weniger als ein Linsengericht.
 
narr

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