Regen

Es ist so schön, durch diesen Klimakatastrophensturzbachregen zu laufen. Weather-Report spielt Black Market in den Ohrhörern, der Gang beschwingt. Plitsch-Platsch. Da fällt es nicht auf, wenn dicke Tränen, entsprungen, weil die Musik so klasse, so gewaltig das Innerste zum Klingen bringt, das Gesicht herunterlaufen. Was für ein morbider Spass, in Filiale 43 zu sitzen, Borchert zu lesen mit dem Gefühl, die Welt ersaufe im hausgemachten Regen. Niemand muß mehr in

Sonne

Sonne, endlich brutwarm in deutschen Gefilden. Sie scheint auf die Menschen nieder, läßt Körperflüssigkeiten, unter Anderem Hirnwasser, verdunsten, verdampfen, zu Staub verpuffen. Fupp. Byby brain. Anders kann man die Wahl zur Obermamsell dieses Staates nicht verstehen. Das geht nur ohne Verstand. Monsignore transpiriert stark unter seiner Soutane. Aufgeben oder bleibenlassen, motiviert sind einzig die Hitzepöckchen. Schau mal, Mama, Meine Haut wirft Blasen. Autofahrer sind so intelligent, dass sie ihren Dreckschleuderverbrennungsmotor

Fußland

“Gegen Deutschland hat niemand eine Chance”, krächzt eine schreiheiserne junge Frau, und es klingt, als würde sie mit allen anderen Deutschen die Welt regieren. Fußland ist Deutschball Deutschball ist Fußland Deutschfuß ist Ballland Ein Herr sitzt am Narrentisch in Filiale 43. Auf den ersten Blick unsymphatisch. Auf den Zweiten auch. Doppelte Bierplautze, Glatze, grauer Schnurrbart. Breitbeinig sitzt er, damit das Bauchbierfett sich sämig über sein Geschlecht wölben kann. Auf der

heat

Wie lange kann man eh schon unangenehm wirkende Menschen am frühen Mogen auch noch fischglotzend ertragen? “Den Kaffee aus der Maschine oder aus der Kanne?” Sie steht wie ein dickes Ausrufezeichen mit roten Schuhen hinter einer Theke, strahlt Aggression, Wut aus vermeintlichem Minderwert und Unsicherheit aus. Ihre spitzen Lippen erinnern an überzeichnete Comicschweinelippchen, im Farbton liegen sie etwa drei Nuancen neben dem Rot der Plastikschuhe. Ihr Mund bewegt sich ununterbrochenununterbrochenununterbrochen

ha ha, said the klon

Es liegen Aggressionen in der Luft. Und ein Durchatmen wegen der Kühle. Manche Mütter sehen aus wie von der Inquisition verurteilt, angzogen mit Büßerhemd aus biologischer Baumwolle, bereit für den Scheiterhaufen, Und das jetzt, wo es ein paar Grad kälter ist. Die Bahn kocht ihre Kunden und verteilt statt Wasser Gutscheine, und bald schon wird es kein Wasser mehr in den Meeren geben. Nur noch Öl. Blutwurst-Elli zieht mit grimmigem

by by ole

Upps, tschüss Ole van Beust, byby schwarz-grün. What shall we do with the drunken sailors. Schnell weg, bevor die Philharmonie ne Milliarde kostet. So viel Geld in den Elbsand gesetzt. Und trotzdem sieht die Kehrwiederspitze nicht wie die Philharmonie in Sydney aus. Hat nur schon mehr gekostet. Dreineinhalb Millionen Menschen auf der Autobahn, und schon wieder Stau. Ab heute wird der narr die Schnellstraßen im Fernverkehr nur noch Stautobahn nennen.

Kröte

“Morgen narr,” brummelt es dem narren entgegen. Der narr stutzt, nutzt die kleine Pause des Brillenputzens – endlich fällt der langerwartete Regen – dann schaut er sein grüßendes Gegenüber prüfend an, vermisst irgendein Wiederkennungszeichen und grüßt freundlich zurück. Der narr hat die Erfahrung gemacht, dass unverbindliches freundliches Grüßen die Leute auf Distanz hält. “Der ist kein Schrankener”, flüstert ein Kind mit türkischen Wurzeln. Dann buchstabiert das junge Mädchen leise “Mendener”

früh morgens

Schnellstart, weil verschlafen. Die Nacht war seltsam. Um Mitternacht in´s Bett, um drei Uhr aufgeschreckt wegen Gepolter von oben und knarrenden Kellertüren. Herzklopfen und hellwach. Aufstehen, anziehen, nachschauen. Oben alles in Ordnung, die dicke Katze macht Hürdenspringen. Keiner im Keller, keiner im Flur, dann war das wohl die andere Katze, zurück vom Rundgang in ihrem Revier. Hellwach jetzt. Draussen im Garten ist es kühl. Frische Sommernacht. Der Geruch erinnert den

Richterfressen

Richterfressen Wer dreimal lügt, dem glaubt man gerne. Nur was falsch ist, hat Erfolg. Wahrheit rutscht in Weite Ferne, Lügen gibts so viel wie Sterne, oder wie Melonenkerne. Lügen tun wir Alle gerne, fragt sich nur, wofür? Plumper Heidi – Klumpa – Quatsch Beckerhochzeit – Göbel gleich Gottschalkterror – Klitschko Opfer Toter Jacko, kinderreich. Zwischendurch die Merkelwelle und der heilige Obama und Monsantos Mördermais und der teuflische Osama, Richterfressen und

Befindlichkeiten

Sehen mit der Wahrnehmung von Menschenfressern Neugeborene appetitlich aus? Es ist Balsam für´s Gemüt, schaut der narr den Gerüstbauern beim Fegen zu. Die Hausbesitzerin, Blutwurst-Elli, herrscht die Fegenden an, auch die Hundescheiße, über die, als Schamtuch, ein Tempo drappiert wurde, wegzufegen. “Da, das Papier auch,” keift sie im hohen Kaufmannsfalsett. “Da ist Scheiße drunter. Ich versau mir doch nicht meinen Besen.” “Wegen ihrem Gerüst musste der Hund da sein Geschäft