Alle frommen Wünsche nützen nicht.

Zwei Minuten unter Menschen, und ihr Alltagsgeplapper zerrt heftig an meinen Geduldsfäden.

Ich kann den Nachbarn von gegenüber mit seiner Sozialphobie sehr gut verstehen.

Er verlässt schon seit Jahren die Wohnung nicht mehr und wird von einem straßenheimischen Griechen versorgt.

Gerüchten nach war in den Sechzigern Stephen King in Menden und ließ sich von der hiesigen Bevölkerung zu gestorbenen Figuren vom Friedhof der Kuscheltiere inspirieren.

Scheintote SauerländerInnen, die sich ihre Existenz nur beweisen können, in dem sie laut dummes Zeug plappern und es mit einem kräftigen „Wo“ oder „Wonnich“ bestätigen.

Es ist die Parade der IchIchIch`s. Sie sind stolz, die Welt gegen die Wand zu fahren.

Hier wohnen die von zwölf bis Mittag denkenden, und einer von ihnen fährt einen goldenen RiesenSUV, der manchmal vor meinem Fenster parkt.

Das mobile, goldene Kalb.

Sie bringen Rauchopfer und tanzen Tarantella und Sirtaki, während ihre Kippen auf den Bürgersteig purzeln.

Dann rufen sie den Gott des Mineralöls an, und wie immer, wenn sie telefonieren, schreien sie so laut, dass alle ihr Flehen nach besser Benzin mitbekommen.

Hier wird morgen nicht gestreikt. Da ist ja selbst Hemer fitter, und Unna, Werl, Hagen, usw.

Schade.

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