crazy
„Es ist ja auch nicht schön, hier zu stehen, während da die Brötchen geschmiert werden“, mufft ein wartender Kunde vor der Theke herum. Dann brüstet er sich lautstark, eine Verkäuferin, wegen zu viel Luft im Brötchen, in der Zentrale stramm stehen gelassen zu haben. Er sei nämlich einer, der es denen da oben zeige.
Brr, Brauner, möcht man rufen. Deine Art steht auf dem Index, dein Genstrang auf der braunen Liste auszusterbender Arten.
Dein Dinosauriergehirn sitzt vor dem Steiß, und Du weißt, was sich darauf reimt.
Du führst ein Leben in einem Platitüdenporno. Füllwörter sind dein Auswurf und Beitrag zur gesellschaftlichen Situation. Die Gerichte sind voll von Deinen kleinlichen Nachbarschaftsklagen.
Du pochst auf das Recht, solange es Dir recht gibt. Andernfalls sind die Anderen alle blöd und die da oben haben ja sowieso immer recht.
Du warst schon im 20ten Jahrhundert überflüssig, im 21ten gebührt Dir ein Platz im Museum menschlicher Absonderlichkeiten.
Vielleicht in einer Nische, in einer Vitrine, mit Schild und einem Platitüdenpornotext, den Besucher*innen jederzeit über Kopfhörer abrufen können. Aber nicht mehr in meinem Alltag.
 
narr

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