Sieh an.
Monsignore Panninsky hat auch seine zwei Minuten, in denen er platzen könnte.
Emotional. Und aus durchaus ähnlichen Gründen, wie bei dem narr.
Zum Beispiel beim Beobachten achtlosen Wegwerfens einer Zigarettenkippe. “Da könnt ich zwei Minuten platzen,” sagt er und nippt an seinem Cappucino
. Ein weißhaariger Mann wackelt vorbei. Wackeln ist der falsche Ausdruck, er schwankt etwas, was an einer Versteifung seiner Wirbelsäule zu tun haben könnte. Vielleicht ist er auch Seemann und gerade nach sechsmonatiger, schwerer See, endlich an Land.
In der rechten Hand hält er einen Kamm. Wenn er sich kämmt, mit rechts, schwebt seine linke Hand fünf Zentimeter über der rechten Hand, wie, um den Kamm, die Haare und die rechte Hand zu schützen. Sie macht die Bewegung des Kammes mit, fährt vor und zurück, immer fünf Zentimeter über dem Kamm.
Die weißen Haare sind nicht borstig, nicht widerborstig und stehen schon gar nicht ab. Nachdem der Kamm ein paarmal von vorn nach hinten, über den Schädel verteilt, durch das Haar gezogen wird, immer verfolgt und behütet von der linken Hand, steckt er den Kamm mit einer jugendlichen Bewegung in die Gesäßtasche.
Diese Geste macht er bestimmt schon seit seinem zehnten Lebensjahr. Seit er seinen ersten Kamm geschenkt bekam.
Seit James Dean diese Geste gemacht hatte.
 
narr

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