Begleitenden Gedanken zur nächsten Inszenierung IX

Drei alte Damen unterhalten sich über den Tod der anderen, deren Bgräbnisse und das niemand von ihnen in Istanbul begraben sein wolle, weil dem Herbert seine ist jetzt gestorben, aber der Friedhof in Istanbul ist so uzzelig. Das möcht man doch nicht. In so einem Durcheinander liegen. Auf dem Friedhof soll alles gerade, waagerecht, senkrecht und lotrecht sein. Schiefe Gräber sind ein NoGo. Da rollt die Leiche doch hin und

Begleitende Gedanken zur nächsten Inszenierung VIII

In Hagen gibt es ein kleines, griechisches Cafe – oder ist es ein Bistro – mit einem schmalen Eingang, der durch den Stehtisch der RaucherInnen noch schmaler wird, während von innen, einer der vier Tische die Hälfte der Eingangstür versperrt. Wenn wir keine Barrieren haben, bauen wir eben welche. Der Tisch der Versperrung ist die Fanbase der Potteristas. Hermine, Harry und wie sie alle heißen mögen, blicken aus Edelstahlrahmen auf

Begleitende Gedanken zur nächsten Inszenierung VII

Brr. Kalt. Pünktlich, als Aprilscherz, fällt weißer Matsch von oben. Ich heize ein Zimmer im gesamten Haus. Frieren für den Frieden. Am nächsten Morgen ist alles eingeschneit. Ein Tag winterlicher Stille vor dem Haus. Die Arschlochautos drehen durch. Die russischen Aggressoren auch. Es ist die Zeit kriegstypischer Massaker. Vergewaltigen, ermorden, lügen, sind Strategien des Krieges. Schrecken verbreiten. Nationalitätenunabhängig. Gelebte Männermacht der übelsten Art, wenn das Virus der Zerstörung erst einmal

Begleitende Gedanken zur nächsten Inszenierung VI

Weltweiter Streik ist vom FFF. Die Blase von „mir doch egal“ bleibt stabil in der Kleinstadt. Anonymous macht spannende Sachen. Gute Idee, Kopierer zu hacken, so dass diese als erstes eine pdf-Datei drucken, die erklärt, wie Tor funktioniert und wie russische Sperren umgangen werden können. Pestfest ist in der Stadt. Schnickschnack-Stände neben PestilenzverehrerInnen in grob gewebter Wolle, Trockenfleisch und Honigmet, Auto- und Motorradhonks und Menschen. Dicht an dicht und ohne

Beleitende Gedanken zur nächsten Inszenierung V

Erwähnte ich schon mein Ungemach nach meines Doktors Umzug? War die Praxis vorher leicht schrullig und gemütlich, ist sie jetzt straight ungemütlich. Die Autos rauschen vorbei, es ist laut, kalt, und um 7.15 Uhr steht die Schlange bis zum Parkplatz. Vielleicht hat die ÄrztInnenschaft Gefallen an dem Konzept „offene Backstube“ gefunden. Ds Blut wird bei offenen Türen abgezapft. Die AssitentInnen tragen Mint und Glitzer. Leider keine Showtreppe, aber halb erwarte

Begleitende Gedanken zur nächsten Inszenierung IV

Die Hamsterkaufsaison ist eröffnet. Der heiße Scheiß: Sonnenblumenöl und Weizenmehl. Ein paar Verhuschte schleppen noch Klopapier durch die Zone. Wir haben die höchste Inzidenz in Europa und brauchen politisch keine Maske mehr. Außer in Innenräumen. Selsensky spricht im Bundestag vor einem Haufen toter Fische, und viel mehr kann sich unser G20-Berserkerkanzler nicht vor der übrigen Welt blamieren. Das erste Treffen zum „Lagerfeuer“ ist vorbei. Der Andrang war überwältigend gering. „Tant

Begleitende Gedanken zur nächsten Inszenierung III

Die Natur lacht uns gerade aus. Kriege, Unterdrückung, Zerstörung des eigenen Lebensraums, und die Sonne scheint und singt von Frühling, Wachstum und Entfaltung. Ich sitze in ihren Strahlen, spüre die Energie und wie gierig mein Körper die Photonen einsaugt. Ein leicht apokalyptischer Hauch, der über allem schwebt. Abends dann Dracula im MAT, um den Horror perfekt zu machen. Als Sahnehäubchen des Grauens danach ein Planted-based-MaxiKing XXL(auch wenn der unspektakulär ganz

Begleitende Gedanken zur nächsten Inszenierung

Es muss natürlich „begleitende Gedanken“ und nicht „begleitende Texte zur Inszenierung“ heißen. Wortfindungsstörungen gehören derzeit zu meinem Alltag. Ob Putin/Stalin wohl überrascht war, dass Anonymus, der Papst und die Schweiz vereint gegen ihn antreten? Es gibt eine beschreibung von Wilson/Shea in Illuminatus, die universal auf alle StaatenführerInnen passt. Kurz zusammengefasst, verlieren die Führenden den Bezug zu den Geführten auf Grund der BeraterInnen und der medizinischen Versorgung, wenn über lange Zeit

Begleitende Texte zur nächsten Inszenierung

Manchmal ist es hilfreich, einen Narren am Rande des Lochs, in dem mensch sich gerade aufhält, stehen zu haben. Tatsächlich hat der narr eine Idee in die Grube geworfen. An der hab ich mich soweit hochgearbeitet, dass mein Kopf schon herausschaut. Auf Augenhöhe mit dem schlammigen Erdreich. Da steht der narr und lacht und patscht mit seinem leichten Schuhwerk in lehmige Pfützen, dass mein Gesicht gesprenkelt wird. Splish-splash, die Maske

Still

Still. Kein Wort kommt raus, auch, wenn alle Worte da sind. Ich schreie sie in mir. Sie prallen gegeneinander, zerbrechen, verlieren ihren Sinn, bedeuten plötzlich das Gegenteil. Still. Gewalt beginnt innen. Fantasien, wie ich röhrenden Arschlochautos zerstückele, Braunkohlebagger sprenge, Menschen den Friede auf Erden Weihnachtsbaum um die Ohren haue, Schwurblern Domestos mit Ivermectin kredenze. Still. Wir akzeptieren 234 Tote pro Fussballspiel in Quatar während der WM. Still. Wir akzeptieren erfrorene