„Der Krieg von heute sind die Ökokatastrophen von Morgen“, wird morgen auf 3sat Thema sein.
In Menden wird immer noch Krieg gegen Laub geführt.
Heute morgen war ich das Opfer, als ein Soldat mit Laubbläser gegenüber des Schlafzimmerfensters sein laubblutiges Handwerk verrichtete.
Fast sofort sprang mein Aggressionspegel von Null auf Weißglut in drei Sekunden.
Es ist das auf- und abschwellende Röhren des stinkenden Benziners, das in einem Umkreis von hundert Metern die Menschen akustisch verletzt.
Da Laubbläserbedienende selten bei ihrem zerstörerischen Werk nachdenken, ist ihre Schrittfolge vor und zurück, dann drehen sie sich im Kreis, gehen seitwärts rechts und links, bewegen sich aber hauptsächlich in einem kleinen Radius vorwärts, damit das Brüllen des Stinkers möglichst lange die umliegende Menschheit zur Verzweiflung bringt.
Was gibt es für eine Begründung für diese akustische Katastrophe?
Jeder Straßenfeger, Gärtner oder Galabauer ist mit einer Harke, einem Rechen nachweislich schneller in der Zusammenführung abgestorbener Blätter.
Aber mit Laubbläsern ist es wie mit anderer Waffentechnologie.
„Wir haben sie, also kommen sie auch zum Einsatz.“
„Jawoll, mein General.“
Es ist das kranke Verhältnis der Menschen zur Natur.
Natur ist schön, solange keine Blätter, keine Wespen fliegen, wenn die Bäume gerade und die Sträucher stets beschnitten und der Garten zu jeder Jahreszeit möglichst gleich aussieht.
Natur darf keinen eigenen Willen haben und schon gar nicht Arbeit verursachen.
Macht Euch die Erde untertan, aber ohne Euch die Hände dreckig zu machen, sagt jeder Gott im Baumarkt.
Es ist der Ersatzfalluss* des armen Mannes.
Wenn ich mir schon kein Schwanzersatzauto leisten kann, dann wenigstens einen Laubbläser.
(* Der Satz mit dem Ersatzphallus wurde nur deswegen geschrieben, weil eine Deutschlehrerin versicherte, die Schreibweise mit „F“ sei völlig in Ordnung.
Das sieht so Kacke aus!)
narr

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