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Eine Armlänge, sagte Frau Krafft nach Silvester. Abstand halten, sagen Banken und Apotheken. Die Gesellschaft hat verlernt, die Distanz zu wahren. Distanzlosigkeit in Wort und Tat ist ein Merkmal unserer Zeit.
Wie oft sitze ich in Filiale 43, trinke Kaffee und schreibe, und irgendein Kundenarsch streift mein Ohr, drängt sich nah heran, um einen Blick ins Notizbuch zu erhaschen.
Keep your distance, brüllt mein innerer Zenmeister und möchte die Kasperlepatsche nutzen.
Bei manchen fängt nah erst an, wenn der Hautwiderstand gebrochen ist. Andere gähnen mich , ohne Hand vor dem Mund, an, so dass ich Einblick auf Zäpfchen und Stimmritze habe. Uhrg.
Ähnlich ist es mit der Sprache. Wir merken gar nicht mehr, wie viele verletzende Worte wir herausschleudern.
Die Kunst der achtsamen Berührung und der respektvollen Distanz, in Wort und Tat, sollte schon in der Vorschule unterrichtet und bis zum Abitur beibehalten werden.
narr
 

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