Mittwochs ist Putztag in Mendens Innenstadt.
„Gin dobre“, sagt die Spielhallenaufsicht zu ihrer Kollegin und prüft mit kritischem Blick den linkshändigen Flitschenschwung des Fensterreinigers.
Die Kollegin kommt mit zwei Kaffee zurück. Dann stehen beide im Türrahmen, rauchen und beäugen den Mann im blauen Overall, seinen Eimer, Flitsche, Schwamm und Leder.
Ansetzen, abziehen, trocknen, fertig.
„Mein Mann ist gestorben. Da komm ich ja kein Brot mehr holen“, tönt eine gutgelaunte Stimme im Vorbeigehen.
Der Fensterputzer zieht weiter zum nächsten Geschäft mit großer Scheibe. Drei andere Trupps , verfolgt von zwei Versorgungswagen, schwingen ebenfalls auf dem Boulevard der Insolvenz den Schwamm, so dass man wunderbar streifenfrei in leere Geschäftsräume schauen kann.
narr