Schwarze Synthetiklederjacke, schwarze Plastikseidenhose, schwarze, flache Turnschuhe, bestellt er mit einer Stimme, als würde eine ganze Krötenfamilie in seinem Rachenraum sich auf den Sommer vorbereiten, die Dummdreistdoofenzeitung, dreht, fast schwungvoll, mit quietschender Sohle die eigene Achse und verschwindet mit dem Hauch eines Provinzluden.
Die durchsichtigen Zuckerschlieren im heißen Tee bewegen sich so träge wie narrengedanken.
Das Adrenalin der Nacht ist abgebaut.
Ab Mitternacht war draußen Schreizeit, Testosteronröhren.
Junge Kleinstadthirsche brüllten um sich, schlugen um sich, buhlten um Bambies in Glitzerballerinas, bis der Platzhirsch im Golf mit Ferrarieauspuff so laut sein Revier markierte, dass zwei Minuten später das Horn der Polizei erklang und Blaulicht den Brunftplatz erhellte.
Ab ein Uhr stolperte die alte Dame durch den Irrgarten ihrer Demenz, öffnete jede Tür, fand aber den Ausgang nicht. Das wiederholte sie um zwei Uhr und auch um Drei.
Wie klein kann eine Welt werden?
Wie klein?
Für manche ist New York zu klein,
für andere ist ihr Zimmer viel zu groß.
Und am wenigsten Platz verbrauchen die,
die sich in ihrem Kopf verlaufen.
Lebensraum hat nicht in erster Linie mit Quadratmetern zu tun.
Alle kennen alle über sechs Ecken.
So sagt uns die Wissenschaft.
Ich kenne jemand, der kennt jemand der jemanden kennt, der den Präsidenten kennt.
Die Gesellschaft als wabenförmige Struktur.
Chemie des Lebens.
Meine Welt ist so groß, wie ich sie zulasse.
Noch kann ich das.
Bei schweren, neuronalen Erkrankungen geht das nicht mehr.
Jede Demenz verkleinert eine persönliche Welt auf dramatische Weise.
Staubkornkorngroß in letzter Konsequenz.
Am End vergisst der Mensch sich selber.
Jetzt kommt die spannende Frage:
in welcher Welt lebt er dann?
Ein Mensch, der sich selbst vergessen hat,
der lebt ja weiter.
Und manchmal sogar besser als zuvor.
Glücklicher.
Oft auch nicht.
Man sagt, im Kopf
sei die Welt unendlich.
Aber wo schafft der an Demenz Erkrankte seine Räume?
In den Gefühlszentren seines Gehirns?
Nur glücklich, nur traurig?
Wer ist dieser Mensch, der sich selbst vergessen hat?
Was macht ihn noch zum Menschen?
Bleibt man Mensch in einem weißen Raum ohne Fenster und Tür?
narr
Die durchsichtigen Zuckerschlieren im heißen Tee bewegen sich so träge wie narrengedanken.
Das Adrenalin der Nacht ist abgebaut.
Ab Mitternacht war draußen Schreizeit, Testosteronröhren.
Junge Kleinstadthirsche brüllten um sich, schlugen um sich, buhlten um Bambies in Glitzerballerinas, bis der Platzhirsch im Golf mit Ferrarieauspuff so laut sein Revier markierte, dass zwei Minuten später das Horn der Polizei erklang und Blaulicht den Brunftplatz erhellte.
Ab ein Uhr stolperte die alte Dame durch den Irrgarten ihrer Demenz, öffnete jede Tür, fand aber den Ausgang nicht. Das wiederholte sie um zwei Uhr und auch um Drei.
Wie klein kann eine Welt werden?
Wie klein?
Für manche ist New York zu klein,
für andere ist ihr Zimmer viel zu groß.
Und am wenigsten Platz verbrauchen die,
die sich in ihrem Kopf verlaufen.
Lebensraum hat nicht in erster Linie mit Quadratmetern zu tun.
Alle kennen alle über sechs Ecken.
So sagt uns die Wissenschaft.
Ich kenne jemand, der kennt jemand der jemanden kennt, der den Präsidenten kennt.
Die Gesellschaft als wabenförmige Struktur.
Chemie des Lebens.
Meine Welt ist so groß, wie ich sie zulasse.
Noch kann ich das.
Bei schweren, neuronalen Erkrankungen geht das nicht mehr.
Jede Demenz verkleinert eine persönliche Welt auf dramatische Weise.
Staubkornkorngroß in letzter Konsequenz.
Am End vergisst der Mensch sich selber.
Jetzt kommt die spannende Frage:
in welcher Welt lebt er dann?
Ein Mensch, der sich selbst vergessen hat,
der lebt ja weiter.
Und manchmal sogar besser als zuvor.
Glücklicher.
Oft auch nicht.
Man sagt, im Kopf
sei die Welt unendlich.
Aber wo schafft der an Demenz Erkrankte seine Räume?
In den Gefühlszentren seines Gehirns?
Nur glücklich, nur traurig?
Wer ist dieser Mensch, der sich selbst vergessen hat?
Was macht ihn noch zum Menschen?
Bleibt man Mensch in einem weißen Raum ohne Fenster und Tür?
narr