Der Chef des italienischen Mandrake – Cafes verliert immer mehr Zähne.
Entweder wird der Ton in seinem Etablissement rauher, oder er zahlt keine Krankenkassenbeiträge, was der narr verstünde.
Diese Institution Krankenkasse macht krank und Kasse.
Nach jedem Apothekenbesuch wegen der Medikamente für die alte Dame, träumt der narr mehr von explodierenden AOK – Gebäuden..
Fupp, eine Zweigstelle weniger.
Fupp, bumm, das war das Hauptgebäude.
Jeder dieser Krankenkassenangestellten wird als Bettwanze, Kellerassel oder Kakerlak wiedergeboren.
Das wäre der einzige Trost des narren, glaubte er denn an Wiedergeburt.
In einem Senior auf der Straße klingelt eine Hausglocke wie die des narren.
Das verwirrt nicht nur den Senior.
Er schreckt aus seinen Gedanken auf, dreht sich in Richtung der vermeintlichen Haustüre, schlurft zwei Schritte und erkennt, dass er nicht zu Hause ist.
Es dingdongt erneut.
Verwirrt blickt er sich um, erinnert sich, beginnt, in seiner Jacke zu kramen, findet nach erneutem Ding-Dong sein Handy und kräht mürrisch hinein:
“Was willze!”
Dabei schaut er, verkniffen grinsend, den narren an und schiebt das Oberteil seines Gebisses halb aus seinem Mund.
Seit der narr nicht mehr raucht, sondern Nikotin pur dampft, melden sich Geruch – und Geschmackssinn wieder zurück.
Vielleicht ist das der Grund, dass der Schokocookie in der Rösterei nach altem Fisch schmeckt.
Als permanenter, feiner Unterton in der Mundhöhle schwebt zur Zeit das Aroma von Vollkorn – Mehrkornbrot über den Geschmacksknospen.
Bewußt wahrgenommen wird diese Note allerdings erst, wenn irgendein anderes Geschmackserlebniss, sei es Wodka, Sauerkraut, Rührei oder Krokantschokolade, bevorsteht.
Ist Schokocookie und alter Fisch vielleicht die nächste Stufe?
Die Schemen der Träume am Ende der Nacht sind noch nicht verschwunden.
Sie hängen fest im Kopf, liegen über jedem Gedanken, belegen die Wahrnehmung mit einem Schleier des Irrealen.
Die Intensität ist erschreckend und macht unsicher, was den allgemeinen Lauf der Dinge angeht.
Wie wirklich ist das Jetzt?
Eine eigentlich absurd klingende Frage, aber wenn der Alltagsbeginn so schlecht fassbar erscheint, wird Absurdität zur Normalität.
Wenn im Traum die Dinge fest, die Schuhe zerschlissen, der Hunger beißend, der Kuss saftig, die Umarmung innig, das Lachen dröhnend, die Pommes salzig und der Kaffee heiß, wenn es keinen Unterschied zum Tagesgeschehen im Wachsein gibt, der Traum eher wie ein anderer Ort, eine andere Realität erscheint, fragt sich der Verstand: was ist jetzt was?
narr

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