Aus dem Gleichgewicht.

Der Planet ist aus dem Gleichgewicht.

Die Menschheit ist aus dem Gleichgewicht.

Die Schieflage bringt alles ins Rutschen.

Deutsche Nazis reisen nach Griechenland, Geflüchtete aus Syrien abzuschießen.

Corona spült den Sozialdarwinismus hoch und läßt Menschen Worte sagen, dass Alten und Kranken Angst und Bange wird.

Keine Solidarität mit den Schwachen.

Da ist soviel Nährboden für widerliche Auswüchse, da hilft auch keine Seife oder Sterilium.

Sicherheit ist eine Illusion, Vorkehrungen zu treffen eine sinnvolle Handlung.

Soziale Kontakte physisch nicht zu treffen, kann auch mal ganz gut sein.

Dann die nächtlichen Gesänge in Italiens menschleeren Gassen. Sie stehen auf Balkonen und an Fenstern und singen.

Spontane Hilfsangebote junger bis mittelalter Menschen auch hier.

Noch liegt dem Mensch am Menschsein, wer weiß, wie lange noch.

Nur das mit dem spontanen, gemeinsamen Singen in Deutschland, das dauert noch.

Denn so schlimm kann es ja nicht sein, wenn der Frisör noch aufhat, und der Joint im Garten die Runde macht.

Manche Männer haben hier Eier aus Stahl, die ihnen einmal zu oft -Klong- gegen den Kopf geprallt sind und das Hirn ausser Gefecht gesetzt haben.

Das wird kompensiert durch verstärktes Anheben der Stimme, was mensch auch häufig als Brüllen bezeichnet.

Ein Mann trägt pinke Latexhandschuhe, und die anderen, die sich mit einem rechten Fußfeger leicht touchieren, schelten ihn Pussy, was natürlich wieder Brüllerei zur Folge hat.

„Alles zu“, schimpft der lauteste Brüller, während hinter ihm Pommes durchgereicht werden.

Irgendwer hat Geburtstag. Eine Gruppe Männer mit Kindern – alle tragen mindestens zwei fröhliche Blumengebinde, ziehen lachend die Straße hoch.

Klüger wäre es, Rasseln und Schellen und eine langnasige Maske zu tragen. Aber Solidarität ist etwas, das man in diesen Zeiten noch angestrengter als sonst, häufig vergeblich sucht.

German first, heißt es in Hinblick auf die griechischen Inseln, während im Supermarkt alles Nötige für das Angrillen besorgt wird.

Nach der Rede der Kanzlerin, am nächsten Tag, stehen tatsächlich nur noch zwei Stahleier vor dem Fenster und beschweren sich, dass es nichts mehr zu Essen gäbe, während vor ihnen sich die Broiler lustlos an den Spießen drehen.

Die Polizei hält an und überprüft, ob die nachbarlichen Kneipen tatsächlich geschlossen sind und schnell springen die Stahleiergäste, klong an die Birne, auf die Straße, in ihr Auto und brausen davon.

In Bergamo transportiert das Militär derweil siebzig Särge aus der Stadt, da innerstädtisch nichts mehr geht.

Die nächsten Tage werden spannend.

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