Gestern abend hatte ich eine Idee. Und wie das mit nächtlichen Ideen so ist, legt mensch sie besser erst mal an die Seite und schläft eine Nacht darüber.

Jetzt, bei strahlendem Sonntagslicht überprüfe ich sie und finde immer noch Gefallen daran.

Nächstes Wochenende ist ja Ostern. Und zum ersten Mal in der langen Kreuztrachttradition wird nicht ein Jesus hier über den Berg gehen. Ich habe schon öfter über dieses Ritual erzählt und auch einen kleinen Film darüber gemacht. Und irgendwie hat diese Idee auch mit diesem Fest, aber auch mit Weihnachten und Pfingsten zu tun.

Die Überlegung war folgendermaßen.

Weihnachten wird ein Kind geboren, das dann, gut dreißig Jahre später, zu Ostern, nach etlicher Folter, am Kreuz hängend, ermordet wird.

Wäre es da nicht menschlicher, anstatt uns dieses grausame Ritual jährlich um die Ohren zu hauen, es folgendermaßen zu handhaben.

Weihnachten wird das Kind geboren. Große Feier, viel tamtam, yeah, es lebe das Leben und so weiter.

Dann passiert lange nichts. Es gibt zwar, nach den Recherchen von Dario Fo, eine kleine Episode, aus Jesus Kindheit, in der er sein erstes, kleines Wunder vollbringt, aber das möchte die katholische Kirche, glaube ich, lieber unerwähnt lassen. Also geschieht lange Jahre nichts Aufregendes. Kein Grund für die Christenheit, Ostern, Pfingsten oder weitere Weihnachten zu feiern.

Stattdessen könnte, so nach achtzehn oder zwanzig Jahren das Event „Speisung der 5000“ mit anschließender Bergpredigt stattfinden, irgendwo dazwischen, als globale Veranstaltung, Pfingsten. Was könnte das für ein schönes, einmaliges, völkerverbindendes Fest werden.

Dann, nach knapp dreißig Jahren, die Kreuzigung.

Einmal in dreißig Jahren ist das völlig akzeptabel.

Und sieben, acht Monate später feiern wir die Geburt eines Kindes, weil wir ja wissen, das Jesus in einer Beziehung gelebt hat.

Alle dreißig Jahre Weihnachten, Ostern und Pfingsten, damit könnte ich gut leben

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