Rollei Digital Camera    Da grad der Karneval beginnt, ein kurzes Wort zu Religionen.
Die mich kennen wissen, dass ich ein götterloses Wesen bin. Das bedeutet nicht, dass ich die Menschen, die an irgendeine Göttin, irgendeinen Gott, GöttInnengruppen oder sonstwelche, angeblich höhergestellte machtvolle Einheiten glauben, von vorn herein ablehne.
Natürlich nicht, das wäre dumm, borniert und arrogant.
Aber ich wünsche mir einen gesellschaftlichen Zustand, in dem die Kirche tatsächlich vom Staat getrennt wird.
Ich geb es zu, ich fühle mich von Religionen belästigt.
Es gibt keinen religiösen, allerdings auch keinen staatlichen Feiertag, an dem ich nicht gearbeitet hätte.
Was also gibt es dagegen einzuwenden, bei einer gründlichen Trennung von Kirche und Staat, auf kirchliche Feiertage zu verzichten?
Ich erinnere mich an mein erstes Jahr in Hamburg. An Rosenmontag spielten wir in Othmarschen in einer Schule und nicht ein Kind kam mit Pappnase. Das hatte Stil. Hamburg ging komplett am Karneval vorbei.
So etwas wünsche ich mir im Generellen.
Eine Winterzeit hier in der Stadt erleben, ohne rot-weiße Glitzerdeko in den Schaufenstern, ohne Glühlampensterne in der Fußgängerzone, ohne panikartiges Konsumverhalten in meiner Umgebung, ohne die Berieselung von RudiRednose, Wham, macht hoch die Tür.
Keine Kreuzschlepperei mehr durch nächtliche Gassen.
Alle kirchlichen Rituale fänden in Gotteshäusern, Moscheen, Tempeln oder Gemeindesälen statt. Sozusagen halbprivat.
Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeint.
Die Kirchen zögen sich aus Kindergärten und Schulen zurück. Die kirchliche Erziehung von Kindern dürfte nicht automatisch erfolgen.
Ich werd ja wohl noch träumen dürfen.

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  1. Trennung von Staat und Kirche: in Ordnung. Religion ist aber anthropologische Grundausstattung. Daher ist religiöse Erziehung unverzichtbar. Wir verzichten ja auch nicht auf Sportunterricht, weil es Boris Becker gibt.

    1. Was gibt es dagegen einzuwenden, wenn Kinder, wenn ihre Eltern es wollen, zusätzlichen Unterricht in Religion in den Gemeinden bekämen.
      Wenn Eltern wollen, dass ihre Kinder elastischer und sportlicher werden, als es der normale Schulsportplan zuläßt, schicken sie sie abends in einen Sportverein.
      Natürlich muß in der Schule auch unterrichtet werden, was Religion ist, und wie groß die Auswahl der verschiedensten Glaubenrichtungen ist, was es bedeutet, zu glauben und was der Glaube bedeutet. Da sind der Interpretationen viele.
      Aber religiöse Erziehung, nein, da bin ich gegen.

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