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Den letzten Tagen fehlt die Deckungsgleichheit.
Meine haptische, optische, akustische und olfaktorische Vorstellung von der Welt stimmt mit dem derzeitigen Angebot nicht überein.
Alles ist eine Spur daneben.
Vielleicht bin ich auch neben der Spur.
Ein Geruch in der Umgebung, irgendetwas Strenges, zwischen Rasierwasser und frischer Plastikfolie, der eine Erinnerung auslöst, an die ich mich nicht erinnern kann. Das Wissen ist da, aber ich kann es nicht greifen.
Aber ich begreife auch nicht wirklich, was gerade in der Welt so los ist.
Sagt wer was Kluges, quatschen zehn Klugscheißer dazwischen und verfälschen die Aussage.
Es fühlt sich an wie eine endachtziger Discodepression, verbunden mit vergeblichen „ich will Zimmerservice“ Rufen..
Beim Edeka, auf der Terrasse von Cafe´ Büsch geben sich Schnitzel und Reibeplätzchen auf weißem, geriffelten Plastik die Hand.
Dafür erinnern die reduzierten Sitzplätze neben den rollenden Pommeswagen an Raucherecken von Schlachthof oder Großmarkt.
Aus einem Einkaufswagen bröselt Ketchup aus umgestürzten Plastikeimern.
„Ich sehe tote Menschen“, möchte man neben „Zimmerservice“ rufen, oder „Zombieapokalypse“.
Aber alles Rufen verhallt ungehört im warmen Bleigrau dieser absonderlichen Tage.
 
narr

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