Es reicht eine unbedachte Handlung und plötzlich steht der narr zwischen zwei Fronten.
Es ist morgens, kurz vor eins. Keine Zigaretten mehr.
Stavros hat meistens noch geöffnet und guten Kaffee und Zigaretten, ist aber grad in Griechenland. Die Polin und der alte Marxist vertreten ihn. ( Wenn die Polin da ist, brummt der Laden) Der alte Marxist kommt dem narr entgegen.
“…..schlossen. Closed,” sagt er kaum verständlich. “Was suchst?”
“Zigaretten.”
Er zuckt die Schultern und deutet mit einem Nicken, nachdem er sich vergewissert hat, dass alles andere geschlossen hat, auf den ehemals türkisch – italienisch – deutschen Kulturverein mit dem jeweils gleichen Wirt und Einzelzimmern im ersten Stock.
Keine Ahnung, unter welcher Bezeichnung es gerade registriert ist. Es brennt Licht, und innen sind noch Menschen.
Der Wirt schaut kurz erstaunt, erkennt den Nachbarn im narr, lächelt kurz, erwidert den Gruss und setzt seine Arbeit vor.
Der narr zieht die Zigaretten aus dem Automaten, nickt einem älteren Mann zu, der ihm inbrünstig die, aus italienischen Fotomagazinen ausgeschnittenen Tittenfotos anpreist, denkt sich, ein Kaffee auf den Weg und bestellt.
Übersieht, dass der Wirt eigentlich schon aufräumt aber prompt reagiert, die Maschine anschmeisst und einen Kaffee zubereitet, was bei dem alten Marxisten empörten Protest hervorruft.
Griechische, deutsche und italienische Einzelworte fliegen plötzlich hin und her, der narr schaut wie beim Tennis, weiss gar nicht, wie ihm geschieht, für Deutsche ja, für Griechen nein, ist doch so, nein, doch, bis der alte Marxist mit einem kräftigen malaka den Laden verlässt.
Totenkopf-willy, in dessen Genetik eindeutig die Ratte dominant ist, hat bis dahin an einer Säule gelehnt, geht hinüber zum narren, schaut an ihm vorbei und sagt:
„Gelbe Tonnen nicht gelehrt heute. Klebt gelber Zettel dran.”
Das stimmt. Zufällig wurden heute mal hier die Tonnen kontrolliert, und ein Drittel erhielt das dinA4-neongelbe Schandmal.
narr

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