common sense

Manchmal reicht das niggelige Geplapper einer R-Rentnerin, um das Wohlfühllevel um drei Punkte sinken zu lassen. Es ist Stöhntag. Die Kälte läßt alle das Gesicht verziehen und seltsam gequälte Geräusche machen. Ein Gefühl, wie in einer Apfelblüte sitzend, die zum Schutz vor Kälte einen Eispanzer aufgesprüht bekommt. Auch, wenn es durchaus ein poetisches Bild abgeben würde, ich in einer gefrorenen Apfelblüte, ist es doch eher utopisch, da ich zum fresekötteln

nich so dolle

Es ist strategisches Zurückweichen, wenn ich eine Tasse Kaffee haben möchte, aber zwei weibliche Vertreterinnen der R-Rentner an der Theke stehen. Wenn zwei von ihnen zusammenglucken, werden ihre Auren toxisch hochtransformiert. Da möchte ich jeglichen auratischen Kontakt vermeiden. So schlimm kann kein Durst sein, dass ich mich an ihrem Gift verätze. Meine Frisur sitzt, Licht und Ton stehen, und langsam bekommt sogar der Text Bedeutung. Uiuiuiui. Da kommt es nicht

platsch

Je schöner das Wetter, desto schwieriger ist es, ins Theater zu verschwinden. Und es ist grade richtig schön. Dafür ist es im Theater richtig muckelig warm, um die Luftfeuchtigkeit von 200% zurückzudrängen. Es tropft an vier Stellen durch die Decke. In ruhigen Momenten auf der Bühne hör ich es platschen, auf drei Positionen seh ich die Tropfen sogar im Scheinwerferlicht. Die Regenfluten der letzten Tage haben wohl die letzten Dichtungen

Ab jetzt

Die Trübnis lugt aus jedem Herzen, dass vorüber zieht. Es wirken lähmende Kräfte gegen jegliches Aufraffen. Meine Lieblingsfantasie ist im Moment die, bei der ich, fröhlich pfeifend, den Berg zum Theater hochhüpfe, lachend die Tür aufschließe und juchzend auf deie Bühne springe. Die Realität ist da anders. Gäbe es ein Leben auf der Rolle einer Dampfwalze, es wäre meins. Irgendwer hat grad Spass daran, mich genüßlich durch die Heißmangel zu

Scheuer Vogel Übersicht

Endlich ist der Knoten geplatzt. Die erste Probe, in der es fluppte. Es ist ein zerbrechlich grober Klotz, mit sehr sensiblen Momenten, mein kleines Bäckereicafe. Mein schallendes Lachen war endlich da und hat so befreiend gut getan. Bis die Technik ihren Geist aufgab. Erst explodiert ein gelbes Alarmlicht, dann verließ uns ein Scheinwerfer, dann ein neuer LED-Fluter, by by Stroboskop, dann lang und ausgiebig ein Softwarecrash. Freut euch, oh Christenheit

Probenarbeit

Manchmal fühlt es sich an wie ein Wettbewerb im Dauertanzen. Wer stehenbleibt, verliert. Wer das Gleichgewicht verliert, verliert. Da sind Moment überschwenglicher Freude neben dem völligen Verlust der Übersicht, inclusive 1a Panik, die in der Nacht ganz leise höhersteigt. Herzrasen in Bewegungslosigkeit. Dann wieder: „Jubi-jubi-jubilee-ha-ha-ha“, wenn Szene greifen und AHA-Momente den Abend krönen. Das geht jetzt so bis Weihnachten. Oh du fröhliche.