„Die sprühen was.“
Die italienische Labertasche aus der Nachbarschaft pirscht sich heran und versucht die Eröffnung eines Gespräches.
„Wer sprüht was wohin?“
„Hast Du nicht die vielen Flugzeuge heute gesehen? Den Doppeldecker? Und wie tief die alle geflogen sind. Irgendwo hab ich gelesen, dass die was versprühen.“
„Und was? Nanobots, Silbernitrat, vielleicht sogar Kerosin?“
„Weiß ich nicht mehr. Aber neulich ist eine Journalistin, die eine wichtige Veröffentlichung darüber machen wollte, spurlos verschwunden.“
„Wer war das?“
„Keine Ahnung. Hab ich vergessen. Aber ich schwör: Die ist nie wieder aufgetaucht. Wegen dieser Sprühgeschichte.“
„Ok.“
„Hast Du das von der Quantentheorie gehört?“
Jetzt muß ich doch ein wenig schmunzeln.
„Was gibt es da Neues?“
„Dass die nicht immer gleich sind, auch, wenn sie vorher gleich waren.“
„Vorher?“
„Na ja. Bevor man die anpackt, oder so. Danach sind die anders.“
„Wie anders?“
„Die nehmen dann, sozusagen, was von dem, der sie angepackt hat.“
„Ok. Was nehmen die mit? Geld, Zigaretten, Kondome?“
„Nein, weiß ich auch nicht. Irgendwas mit Energie oder so.“
„Was? Die Quanten klauen mir meine Energie?“
„Nein, nicht wirklich. Oder wenn, dann so wenig, dass Du das gar nicht merkst.“
„Und dann sind die anders.“
„Genau. Weil die jetzt was von Dir haben.“
„Und was dann?“
„Weiß ich jetzt auch nicht. Kannste nachlesen. Steht im Internet.“
Mit diesen Worten „steht im Internet“ wendet er sich immer ab und geht. Wie gut, dass es das Internet gibt.