gezeichneter narr mit Concertina von Peter P. Neuhaus

Schau den Menschen ins Gesicht.

Immer und immer wieder,

Gepflegter Mißmut, Zweifel, Unsicherheit, Angst, Wut. Das sind die häufigsten Empfindungen, die du in fremden Gesichtern sehen wirst.

Dann: Blickkontakt.

Mit Absicht. Von dir. Freundlich lächelnd. Das ist die Absicht. Freundlich, ansonsten absichtslos. Keine Hintergedanken, kein Anbaggern.

Da wird dir etwas offenbar.

Menschen, die zurück lächeln, sind nicht verloren.

Dann gibt es die, die sagen: „Du flirtest ja auch mit Allen, die nicht bei drei auf den Bäumen sind.“

„Nein“, erwidere ich dann. „Ich flirte mit dem Leben.“

Traurig ist es, wenn ich manche Kinder anlächele. Einige reagieren, also ob sie noch nie angelächelt worden wären.

Dann reißen sie die Augen auf, weit auf und lächeln so strahlend, daß es mir weh tut.

Den Eltern ist es peinlich, wenn ihr Kind so strahlt bei fremden Menschen und werden laut und schimpfen mit dem Kind.

Ich frage, warum, und bekomme zur Antwort: „Fremde sind gefährlich. Die lächelt man nicht an.“

Und wir fragen uns, warum alles so ist, wie es ist.

Mist.

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