Der Mülleimer mußte herein geholt werden.
Haustüre auf, hoppla, da lag halb, saß halb ein Mann im Eingangsbereich, Kinn auf der Brust, zwischen den Beinen ein zehn Euro und ein fünfzig Euro Schein.
„Gehts Ihnen gut?“
„Ja lall, liebe Alle.“
Er bekam die Augen nicht auf, seine Extremitäten zuckten unkontrolliert.
Ein Italiener stand etwas abseits und glotzte interressiert. Dann riß er seinen Arm hoch und zeigte auf die andere Straßenseite.
Und tatsächlich. Der Stadtanzeiger trottete die Straße hoch.
„Ich hab da was Betrunkenes im Eingang liegen. Können sie mir, oder besser, ihm, helfen?“
Der kleine, rotgesichtige Polizeileichtmatrose wackelte im Seemansgang über die Straße, warf einen Blick auf den, mittlerweile Liegenden.
„Den kenn ich. Kein Problem. Hey, Ali. Alles klar?“
„Ja. Lall, liebe Alle.“
„Komm, steh mal auf. Oder geht das nicht.“
Und wie eine Schildkröte, die auf dem Rücken liegt, versuchte Ali aufzustehen, scheiterte immer wieder an der Schwerkraft und dem Gleichgewicht. Dann, endlich, stand er.
„Oh ne, Ali. Setzt dich lieber wieder hin. Sonst schlägst du zu hart auf, wenn du umfällst.“
Und wie vom Blitz getroffen, sackte Ali an der Hauswand zusammen bis er saß.
Mittlerweile stand die gesamte italienische und griechische Nachbarschaft auf der Straße und genoß das Spektakel.
„Grooooaaaaarrrr!!“
Ali brüllte. Es gab nicht wirklich einen ersichtlichen Grund. Der Matrose war freundlich, fast kumpelhaft, Ali saß an der Hauswand und brüllte. Einfach so.
Und dann: „Ja. Lall. Liebe Alle.“
Der Stadtanzeiger rief über Funk den Krankenwagen.
Um die Mülltonnen in den Hof zu ziehen, mussten zwei italienische Großfamilien und vier griechische Männer auseinandergeschoben werden.
 
narr

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