zeichen       Los jetzt. Zwing dich. In der Sonne zu sitzen, Kaffee zu trinken und Vitamine zu produzieren bringt noch kein Wort auf´s Papier.
Es ist Vormittags, und die Rößler-Rentner machen Geräusche wie eine defekte Herz-Lungen-Maschine inclusive Klicken, Quietschen und Flattern der Gummibälge, Litzen und Ventile. Happy Intensivstation.
Lauter Kranke.
Humpelnde, hinkende Menschen um mich herum. Ein Geruch von frisch geschnittenen Zwiebeln. Das Kleinkind der jungen Familie bekommt ein Viertelscheibchen Brot mit Mett und Zwiebeln.
„Oh schau mal, wie süß der Kleine das Gesicht verzieht.“
Es ist riskant, den Gesprächen der Umgebung zu lauschen. Dummheit ist die Volksseuche Nr.1 und im hohen Maße ansteckend. Da helfen auch keine sterilen Ohrstöpsel.
Eine sehr langsame Großmutter läßt in ihrem Anhang eine nervöse Autoschlange mit, vor Ungeduld auf´s Lenkrad trommelnden Autofahrern entstehen.
Ihr gehört mein Respekt und Menden gehört autofrei.
Ein kleines, maximal sieben Jahre altes Mädchen hält sich locker an Papas Hand auf dem Einrad, während es genußvoll an ihrem, fast gefrorenen, Erfrischungsgetränk zutscht.
Herbie 3.0 rollt mit heruntergelassenen Fenstern und rothaariger Lenkerin vorbei, und das ist plötzlich alles so Blue Velvet im Vorgarten.
Mag sein, meine Wahrnehmung ist ein wenig gestört durch die Endorphine, die meine Zirbeldrüse auf Grund der Schmerzen im linken Ellenbogen im Übermaß produziert. Fieser Schmerz, als würde man sich ständig den Musikknochen stoßen.
Natürlich kommt mein Arzt erst Montag wieder. Selbst getaped ist der Athlet. Blau bringt Kühle, Pink die Hitze.
Man kann schon an viel glauben.

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