„Nichts wird mehr sein, wie es war.“
Gehört dieser Spruch nicht zu nineeleven?
Die Kneipe rechts gegenüber ist amtlich, mit neonroten Aufklebern versiegelt. Dafür rückt mir ein Kulturamtsfredi, jetzt als Marktaufpasser zusätzlich eingesetzt, da Corona-Regeln nicht eingehalten wurden, mit seinem Mundschutz so dicht an meinen Mundschutz, als wolle er mich küssen.
„Kriegst ne E-Mail von mir. Wegen Kröten vom Land. Vielleicht könnt ihr da was abschöpfen.“
Dann wendet er sich wieder dem Marktgeschehen zu.


Was treibt Menschen dazu an, ihren Porsche-SUV zu parken, auszusteigen, aber den Motor anzulassen. Der Fahrer steht zehn Minuten in einem Hauseingang, spricht mit einem anderen Mann, brüllt: „Dummes Zeug“ über die Straße, steigt ins Auto und porscht davon.
Ob das mit dem Bauschaum auch bei laufenden Motoren funktioniert? Man weiß es nicht, man möchte es aber ausprobieren.
Vor der Apotheke stehen fünf Leute in gutem Abstand mit Maske von einander entfernt. Nummer sechs ist eine Wilmersorfer Witwe und hat das nicht nötig. Maske, pff. Sie hustet vornehm in ihre Hand, und empört sich, weil sie den Laden nicht betreten darf.
Ich habe heute viele mit Masken gesehen. Unterm Kinn, am Hals, am Ohr, pendelnd, wie ein Handtäschchen am kleinen Finger, oder, fast klassisch, die Nase frei. Viel Gestöhne, wegen angeblicher Atemnot.
Wie überleben bloß die Pflegekräfte, die diese Masken 8-10 Stunden permanent tragen.
Als Fukushima explodierte und viel Leid über Japan brachte, fragten westliche Journalisten, wieso denn kaum jemand jammern würde.
„Wir belästigen fremde Menschen nicht gern mit unserem Leid.“
Das hat mich beeindruckt.

2 comments

Schreibe einen Kommentar zu Regina Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert