Wetter. Ernsthaft. In einer Dampfsauna braucht es keinen Aufguss. Das Wetter schweigt, sprüht Tröpfchen in den Dunst und läßt mich feucht zurück.

Ich steh ja mehr auf heiß. Ab 28°C aufwärts ist Wohlfühlzone.

„In Griechenland ist alles Verbrecher. Hier Feuer, da Feuer, puff, puff, puff“, regt sich ein alter Grieche auf. „Alle kriminell.“ Dabei macht er mit jedem „puff“ eine Handbewegung, als würde etwas explodieren.

Es gibt eine neue Theorie bezüglich großer Autos und Arschlochauspuff. Es ist die mittelständische Erinnerung an Dinosaurier, und das SUV-Geräusch das akustische Symbol der letzten Flatolenz vor dem Exitus. Wenn sie doch nur stürben durch Meteor oder Schrottpresse. Mir wär´s egal. Weil leiser wär´s und besser riechen tät es allemal.

Der Grußcop steht und grüßt die alte, weiße Bande kaffeetrinkender Rentner, schon rotgesichtig, wie sein übereifriger Vorgänger.

Es gibt nicht viel ekelhafteres, als fettes Lachen alter, weißer Männer im Verbund.

Vor der Kirche, neben der Hüpfburg, versucht eine Animateurin, nach dem Riff „we don´t need no education“ die ungelenken Kinder von Menden zu aktivieren.

Sonntags Vormittags riecht die Straße nach Rasierwasser, Männerdeo und Bartwichse. Waffenfähig. Das schwebt über der fest eingewobenen Struktur von Esspresso, Tabak und Diesel.

Alte Männer mit großen Hunden tragen ein Gefahrenpotential mit sich herum. Es gab hier schon den Fall des alten Gassigehers, der von zwei Riesenschnauzern im Wald zu Tode geschleift wurde. Lang ist´s her und den Wald gibt’s seit Friederike nicht mehr.

Das neue Eiscafe erinnert an eine charmelose Autobahnraststätte in der Urlaubszeit. „Schmeißen Sie Ihr Geld in den Schlitz, dann können Sie sich setzen.“

Es ist Nachmittag. Auf dem Mars ist gerade mehr Leben als hier. Verschwitzte Halbleichen hängen schief auf Sitzgelegenheiten, durstige Kinder sitzen in der Rinne. Das Haus des Schreckens ist geschlossen. Die 43 ist wegen Krankheit, Personalmangel und Oligarchengeiz geschlossen.

Kaum kriecht Leben durch das scheintote Geschäft und bringt das „wegen Krankheit geschlossen“ Schild zum schaukeln, rüttelt das Volk an der Eingangstür und begehrt, wild schimpfend, Einlass und Kuchen.

Wie viele Marie-Antoinettes es doch gibt.

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