Appetit vergangen
Appetit vergangen

„20 Jahre Fressen für den Frieden“ in Menden geht grad komplett an mir vorbei.
Gestern, beim Aufmarsch der Dreckschleudern mit einem H im Nummernschild, gekoppelt mit der Sichtung kulinarischen Gekröses unterm Rathauszelt, verging mir ganz spontan der Spaß am Dasein in der Innenstadt.
Zuerst kommt das Fressen. Die Moral geht derweil an der Hönne spazieren und überlegt sich, diese Stadt fürderhin zu meiden. (Ist sicher ´ne Überlegung wert.)
Es ist der Auflauf des verarmten Mittelstandes mit der Chance, die guten Anziehsachen aus dem Schrank zu holen, um ihren brüchigen Status Quo zu präsentieren. Ihre kleinen Hündchen und Hunde werden mit Basecabs, Halstüchern und Prolpalmen dekoriert. Beim Catwalk durch die Innenstadt allerdings fegt das hängende Bauchfell des vergötterten Haustieres Kippen, Sputum, Kartoffelreste mit Knoblauchsoße und Schotterstaub in der Bahnhofstraße zusammen. Mehr gibt der Status Quo nicht her.
Ach, was reg ich mich auf. Genau das ist doch Menden, ist Deutschland.
Piefiges Großmannstum, pseudokapitalistische Quarkbällchen mit der Vorliebe für Loden und Hirschhornknöpfe.
Da bleibt nur, allen Guten Appetit und eine Extraportion Sauerstoff zu wünschen , wenn die Dreckschleudern wieder ihre Motoren anschmeißen.
narr

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