Zone, immer wieder Zone

Gut, dass diese Stadt so hinter dem Mond lebt. Da passen junge, forsche Polizisten gut ins Bild. „Steigen Sie von ihrem Fahrrad ab.“ „Lieferverkehr frei, steht da, bis elf, steht da. Ich hab was abgeholt. Es ist halb.“ „Steigen Sie ab!“ „Also mit Auto ist ok, mit Fahrrad nicht? Finden Sie das nicht auch diskriminierend?“ Und ich schau in seine blauen Augen, in denen Verständnislosigkeit herrscht. Diskriminierung kennt er nur

Und Sie so?

          Seh ich alte Omas rauchen, denk ich an Böll oder Fassbender. Was für eine Verknüpfung. Kittelschürze, Sepia, Kopftuch, Briketts. Momente, die mir sagen, dass wir in allen Zeiten leben, mit der gemeinsamen Übereinkunft, dass jetzt 2016 sei, auch, wenn wir uns benehmen, als sei es 1016. Und sehen die Polizist*innen im Straßenkampf nicht aus wie Rittersleut in Hartplastik? Damit zollen wir dem Mittelalter Respekt. Impfgegner

Morgengruß

„Guten Morgen“. Es ist das erste Mal, dass er mich grüßt, und es fühlt sich nicht gut an. Er sagt es sehr klar, sehr deutlich, betont stark das „t“ in „Guten“ und bei dem „o“ von „Morgen“ hebt sich seine Stimme um fast eine Oktave. Der Gruß wirkt insgesamt musternd, begutachtend, als ginge er davon aus, ich hätte eine, wie auch immer geartete, Straftat begangen, nur habe er es noch