Es soll doch so viele schöne Menschen geben.
Können die hier vielleicht mal irgendwann auftauchen? Es macht eher den Eindruck eines third-hand Trödelmarktes für Gebrauchsmenschen, gebrauchte bis verbrauchte Menschen.
Hier ist Kleinstadt. Keine spezielle Kleinstadt.. Es könnte jede sein. Überall in der Republik. Und hier laufen im Moment wirklich keine schönen Menschen herum. Nur abgehärmte, ausgemergelte Gestalten der unteren Mittelmäßigkeit mit Versorgermentalität.
Armut macht nicht häßlich. Es ist der Neid auf Besserverdiener, der uns so unansehnlich macht. Wir sorgen uns nicht, wie es weitergeht, sondern warum ich mir das nicht leisten kann, was die da an hat, wo der mit los fährt.
Die Einzige, die einen Hauch von Flair in den Raum trägt, ist die modische Kopftuchmuslima aus dem Juweliergeschäft.
Vielleicht ist die Sonne doch nicht die beste Lichtquelle. Bei dieser klarsichtigen Helligkeit schlagen die Gesichter tiefe Schatten, wirken scharfkantig, weiße Haut, schwarze Augenringe.
Hochschaftige High-heels geraten unter den Waden vieler Frauen wie Gummistiefel an Storchenbeinen. Der Storch hat Beine, doch Waden hat er keine.
Wirtschaftsbösschen ihrer kleinen Einzelhandelsklitsche schreiten grauhaarig, mit der Arroganz verrentnerter Oberstudienräte (heißt es nicht eher pensionierter) und dem kritischen Blick der Alleswisser durch den hellen Sonnenschein, und im Hinterhof der Vorstellung tauchen Bilder auf von Wesen, die grad zu Staub zerfallen.
Und die Schlusssequenz von Butch Cassidy und Sundance Kid.
Und das in deutschen Filmen immer irgendwer einen Ball in die Eier bekommt.
 
narr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert