„Ich steh ja schon um 6.00 Uhr auf. Da bin ich wach. Da räum ich wacker auf. Muß immer alles aufgeräumt sein. Falls was passiert. Mein Mann, der ist ja einfach in der Küche vom Stuhl gefallen und lag dann da. Da konnten die Sanitäter, auch wenn es nichts mehr gebracht hat, Spritzen und Scheren, das ganze Lebensrettungsgedöns, überall hinstellen. War alles frei. Küche, Bad und Wohnzimmer. Das muß alles aufgeräumt sein. Im Schlafzimmer hat keiner was zu suchen. Da steht mein Bügelbrett. Und das darf da stehen.“

Während sie mir ihr Prinzip erklärt, zutscht sie mit den Dritten, die etwas locker sitzen.

Diese Variante von Was-sollen-denn-die-Leute-denken war mir neu, aber ich vermute, heute sagen Mütter auch:

„Nein, Kind, die Klimakrise ist mir egal, solange Du einen sauberen Schlüpfer trägst. Jetzt stell Dir vor, ein Polizist schlägt so hart zu, dass Du ins Krankenhaus musst. Was sollen denn die Leute denken, wenn dann Dein Schlüpfer dreckig ist?“

Das Prinzip ist immer gleich.

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