„Freundchen! Warte, bis wir zu Hause sind.“

Warum sagen wir so etwas zu unseren Kindern?

Für gewöhnlich bedeutet es: Keiner schaut zu, niemand hört dein Schreien.

Wer nicht pariert, wird gezüchtigt, gedemütigt, zu Boden gedrückt, grün und blau geschlagen, mit Strom gequält, oder was schlechten Eltern so alles einfällt, wenn es um die Disziplinierung ihres Nachwuchses und um die Befriedigung der eigenen Hilflosigkeit geht.

Draußen macht man* so etwas nicht.

Da brüllt und droht man* nur.

„Wenn Du bei drei nicht hier bist, darfst Du morgen nicht auf die große Rutsche.

Vier Minuten später.

„Ich zähl bis drei, dann eine Woche keine Playstation.“

Vier Minuten später.

„Bei drei bist du hier, Freundchen, sonst eine Woche kein Taschengeld.“

Muss denn jede neue Generation die alten Fehler wiederholen?

„Warte, bis Papa nach Hause kommt. Dann hat Dein Puppenfürtchen Kirmes.“

Wie lange wird es dauern, bis das Verbot, Kinder zu schlagen, aufweicht. Immer öfter höre ich: Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet.

Zusätzlich zur elterlich-pädagogischen Inkompetenz kommt, dass Kinder ihren ErzeugerInnen Umweltversagen in allen Bereichen vorwerfen. Das ist prickelnd für das familiäre Klima.

Das schlechte Gewissen erhöht die Schlagzahl in der Gewaltdynamik.

Das ist bei der Polizei anders.

Da wird das schlechte Gewissen abtrainiert und durch den Korpsgeist ersetzt. Mitgefühl darf erst nach Feierabend in den Vordergrund treten, aber wann hat die Polizei schon mal Feierabend.

Ausserdem: Schmerzgriffe gegen Minderjährige anzuwenden, erzeugt ein ähnlich ekstatisches Macht- und Wohlgefühl, wie der Gebrauch von Schusswaffen.

Machtmißbrauch auf allen Ebenen.

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