Krankfeiern ist auch so ein Wort, dass weg kann.

Das Wort bringt das Kranksein in Mißkredit.

Man* kann sich krank feiern, keine Frage. Ich war mal auf einer 60-Stunden-Party ohne zu schlafen, danach war ich etwas krank.

Aber: „Der/Die ist doch krankfeiern“, nimmt dem krank sein die Glaubwürdigkeit.

Natürlich ist es möglich, krank zu sein und trotzdem zu feiern. Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun.

Ich denke, die wenigsten Menschen feiern ihre Krankheit.

„Hurra! Laßt uns das Glas heben auf meine Tuberkolose.“

Kann es sein, dass Arbeitgeber dieses Wort im abfälligen Sinn entwickelt haben, um Arbeitnehmer zu diskreditieren?

Krankfeiern sagen, Blaumachen meinen?

Eventuell eine Erklärung für all die Menschen, die krank zur Arbeit gehen, um Chef oder Chefin nicht zu enttäuschen. Oder aus Angst, den Job zu verlieren.

Das bringt dann Menschen dazu, mit gebrochenem, eingegibsten Arm hinter der Theke zu stehen, um KundInnen zu bedienen, weil Chef oder Chefin zu geizig sind, mehr Arbeitskräfte einzustellen.

Andersherum gibt es viele, die sich krank schreiben lassen, weil sie keinen Bock haben.

Denen möchte ich, bei häufiger Wiederholung, zurufen: „Such Dir einen anderen Job.“

Das sind die Lauschepper, die diesen Begriff „Krankfeiern“ legitimieren.

Denn das müssen KollegInnen ausbaden, weil die Arbeit ja da ist und getan werden will oder muss.

Wer krank ist, möge sich erholen und in Ruhe gesund werden.

Wer gerade keinen Bock hat, möge sich doch eine Auszeit nehmen. Urlaub oder Überstunden sind da gut für geeignet. Oder eben den Job wechseln.

So viel Eigenverantwortung sollte doch jedem erwachsenen Menschen möglich sein.

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