Es wird das erste mal sein, dass ich im Krankenhaus liege.

Ich werde aufgeschnitten, damit ein Loch, ein Spalt in mir geschlossen werden kann.

Mit Fünf knackte es in der Mitte, aber ich hab mich damals nicht getraut, etwas zu sagen. Warum nur? Meine Eltern hatten mich in den Turnverein geschickt, was mir gefiel. Bewegung und Jungen und Mädchen in einer kleinen Halle.

Vielleicht wollte ich das nicht auf´s Spiel setzen.

Außerdem war es spannend den, manchmal, herausstehenden Knubbel mit dem Zeigefinger wieder zurück zu drücken.

Ein seltsames Gefühl. Harter Glibber, der unter der Fingerkuppe nach innen plobbt.

Tat auch ein bißchen weh.

Dann kam der Sport, dann Leistungssport, der um diesen Spalt ein solides Muskelpakelt schaffte.

Alle nachfolgenden Beschäftigungen, Jobs, Ausbildungen, Arbeiten beinhalteten auch immer etwas Körperliches, was das Bauchmuskelpaket nie ganz hat schwinden lassen.

Die letzten Jahre war das anders mit der Körperlichkeit. Da hat mein Kopf mehr nachgedacht als die Bizeps gestreckt wurden. Das Muskelpaket wurde nach und nach aufgezehrt und zack, war der Knubbel wieder da.

Diesmal mit Ansprüchen, die den restlichen Körper mit schwarzem Schmerz hinter den Augen in die Knie zwangen.

Nicht schön. Nicht nett von den Kutteln, und spätestens, seit ich mich auf der Bühne vor Schmerzen gekrümmt habe und mit hohler Hand das Gedärm zurück drücken mußte, war der nächste Schritt klar.

Und jetzt, im Juli ist es soweit. Körpersanierungsmonat. Neue Zähne und eine geflickte Bauchdecke. Juchhu.

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