Der narr ist ganz versunken in sein neues Buch.
Zero History, von W. Gibson.
Das ist wirklich seltsam. Es ist jetzt der neunte Roman, den er von diesem kanadischen Autor zuerst im Original liest, und später, wenn die deutsche Übersetzung auf dem Markt ist, auch diese.
Verstehen ohne zu verstehen.
Der narr gerät bei diesem Autor in einen Zustand der entzückten Trance, mit der Gewißheit, sich in dem schmalen Feld aktuellster gesellschaftlicher Zustände und Entwicklungen zu befinden.
Vielleicht mag es daran liegen, dass der narr den Autor schon so lange kennt, dass er die Vokabeln, die er so gar nicht kennt, und das sind nicht wirklich wenige, einfach lautmäßig wirken läßt, um so in die Stimmung einzutauchen und auch zu erahnen, worum es in dem jeweiligen Buch geht.
Der narr spricht schlecht englisch, armeerikanisch, kanadisch, trotzdem hat er ein paar Jahre mit einer neurotischen New Yorker Schauspielerin, Margo Lee Sherman, zusammengearbeitet. Er ist mit ihr, noch kurz vor Ende des kalten Krieges, von Lissabon bis Moskau in vielen Theatern und Festivals aufgetreten und hat auch verstanden, was sie wollte, ohne jedes Wort, was sie von sich gab, und das waren sehr, sehr viele, zu verstehen.
Genauso geht es ihm mit Gibsons Büchern. Natürlich liest der narr irgendwann auch die deutsche Übersetzung, um sich zu vergewissern, ob er verstanden hat. Und bis jetzt hat er noch nicht wirklich daneben gelegen.
Und es ist einfach spannend und interessant, wie Branding, Mode, Militär und die neuesten elektronischen Kommunikationsmittel miteinander zu etwas verwoben werden, was den narren dermaßen vereinnahmt.
narr