Was für eine Kausalität, wenn ein Postbote sich die Finger in der Autotür einklemmt, und ich deswegen meine Liebste in einen Dämon verwandeln muss.

Das ist Leben in der Kleinstadt.

Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen dem eklig gestylten Bluthochdrucktischnachbarn und meiner, mich schüttelnden Abscheu gegenüber den freiheitlich, liberalen Schwingungen, die er ausstrahlt.

Gekauftes, pafümiertes Testosteron, das ihn bei Tempolimits stark empört.

Dann fuchtelt er wild mit den Armen und die Stimme macht kleine Empörungskieckser.

Mir persönlich ist ja das Empörungslevel am liebsten, bei dem es die Sprache verschlägt.

Bei dem das Kiecksen in ein Gurgeln übergeht.

Manchmal stelle ich mir eine Gruppe hocherregter Pegidioten vor, die auf diesem Level gemeinschaftlich die Nationalhymne gurgeln. Die gurgeln sie ja bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

Und dann, so stelle ich mir weiter vor, auf dem höchsten Punkt ihrer Erregung, mit pochenden Adern, die die Gesichtsröte weiter mit Blut versorgen, greifen sich, wie amerikanische NationalhymnensängerInnen an ihr kleinliches Herz, welches den ganzen inneren Ekel nicht mehr ertragen möchte, ein letzter Schlag, die Muskeln schweigen, und sie fallen um wie die Selbstmordtruppe unter Brians Kreuz bei Monty Python.

Die müssen gar nicht tot sein. Das wünsch ich niemandem Vielleicht wachen einige nach der Nahtoderfahrung geläutert auf, für die restlichen gibt’s brzzldefibri und ärztliche Versorgung. Sowohl physisch als auch psychisch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert