Als der narr heute morgen auf die Fußpflegerin der alten Dame wartete, stand er vor der Haustüre, rauchte und beobachtete den Straßenverkehr.
Ein Skoda-Kombi fuhr auf den Bürgersteig, blockierte die Hofeinfahrt und parkte. Ein Mann stieg aus.
“Bei ihnen ist eingebrochen worden?”
“Nein.”
“Dann im Nebenhaus.”
Und er ging in Richtung italienischer Nachbarskneipe.
“Wollen sie den Wagen da stehen lassen. Das ist eine Einfahrt.”
“Wollen sie raus?”
“Das ist nicht das Thema.”
“Hier wurde eingebrochen.”
“Und?”
“Wenn sie rauswollen, können sie mir ja Bescheid geben.”
“Nein. Sie stehen in meiner Einfahrt. Warum soll ich hinter ihnen her rennen?”
“Machen se mal nicht so ne Welle. Ich bin von der Kripo.”
“Ist mir scheißegal. Sie blockieren die Ausfahrt.”
Der Kripologe ließ den narren stehen und verschwand in der Kneipe. Genau in dem Augenblick kam der türkische Bedienstete des Ordnungsamtes, sah den Skoda, sabberte, zog sein elektronisches Dienstbuch aus der Tasche und murmelte:
“Blockieren der Hofeinfahrt, steht achtzig Zentimeter auf dem Bürgersteig, Skoda-Kombi, Kennzeichen blablablabla.”
“Der ist in der Kneipe.”
“Ja, ich hol ihn gleich raus.”
Sprachs, tippte etwas in sein Dienstbuch verschwand kurz in der Kneipe und kam mit dem Kripologen wieder heraus. Der zog seinen Dienstausweis, murmelte wieder was von Einbruch und: der will sich nur wichtig machen.
Der Ordnungsamtsbedienstete wandte sich an mich und sagte:
„Da kann man nichts machen. Die Kripo hat eine Sondergenehmigung. Die darf das.”
“Ohne zwingenden Grund Toreinfahrten und Bürgersteige blockieren bloss weil er zu faul ist, drei Schritte zu gehen? Diese Sondergenehmigung möchte ich gerne sehen.”
Aber dieser Bitte kamen weder der Ordnungshansel noch der Kripologe nach. Nein, das Verhältnis Polizei – narr ist nicht das Beste.
 
narr
 

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