Wie schlimm ist mein Geisteszustand, wenn „der rote Brinkley“, eine böse Figur aus einem Karl May Roman, auftaucht, als Bild einfriert, jeden Gedanken überlagert und nur sehr widerwillig verschwindet.

Wieso das? Karl May habe ich vor einem halben Jahrhundert gelesen, und am Schluß bleibt nur ein roter Skalp übrig.

Karl May war nie mein Favorit. Mir ging die Frömmelei des Autors schon ziemlich früh auf die Nerven.

Kaspar Schmeck, das war eher meins.

Menschenverschleppung nach Amerika über Ziegenhain bei Kassel um zwangsweise gegen die Franzosen zu kämpfen. Keine Frömmelei, keine übergroße Schmetterhand, dafür fünf Finger sind so gut wie ein Bootshaken.

Ein Jugendbuch aus der DDR mit Widmung meines Großvaters aus Sachsen, der mir auch mein erstes Buch schenkte. Peter mit der Schulmappe. Lupenreine, sozialistische Literatur über Peter, der so gerne das blaue Halstuch der jungen Pioniere tragen wollte. Seid bereit. Immer bereit.

Warum also Karl May?

Vielleicht hat es mit dieser, sehr dummen, Aussage von Herrn Linneman und den Sprachkenntnissen bei der Einschulung zu tun. Ich versteh bis heute kein Sächsisch, kein Bayrisch, kein Hessisch, Alemannisch erst recht nicht, und wie grammatikalisch korrekt man* im Ruhrgebiet spricht, ist allseits bekannt.

Das beantwortet aber nicht meine Frage nach Herrn May.

Ei vobübbscht noch a mol.

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