Der Vincenz wird wieder eingepackt.
Die Mendener Katholen schicken ihn zurück.
„Wir wollen einen neuen Vincenz. Einen, der zur Rinne passt.“
Langsam erholt sich mein Körper vom Flöry-Workout, einer Trainingseinheit, die alle bekannten und unbekannten Muskeln im Körper anspricht, fordert und foltert. Außerdem ist mir seit Hohoff in Waltrop jede Lust auf Mendener Back- und Süßkramwaren vergangen.
Die letzte Trainingseinheit war auf dem Waldfriedhof in Hemer, knapp zwanzig Meter neben Wispas Grab. Grund genug, einen Gang herunterzuschalten.
Ein Bier, ein Weizen, einen Schnaps und einen Joint auf alle verstorbenen Freunde.
Das nächste Wochenende ist wieder mit Einbrechen auf der Bühne vertretungsbesetzt.
Möge das Original schnell gesunden.
Ich hab mich dem Konsum ergeben und ein Filmschnittprogramm und eine neue Kamera gekauft. Die letzte hat das raue Draußen nicht schadlos überstanden.
Seltsamerweise ist bei mir das tägliche Schreiben verknüpft mit aktuellen Fotos. (Diese Fehlschaltung muß neu justiert werden)
Aber es wäre zu einfach, das Nichtschreiben auf das Nicht-fotografieren-können zu schieben. Nach harter, körperlicher Arbeit, wenn Abends die Finger nicht mehr gestreckt werden können, zieht sich die kleine Kreativität auch gerne in ihr Ruheeckchen zurück und macht ein Nickerchen. Des Weiteren hat sich mein innerer Zustand gefragt, ob die durchgeknallte Welt da draußen unbedingt meinen hinzgefügten Senf benötigt.
Doch dann hat die Stadt Menden ihre Weihnachtsrummelbeleuchtung an die Laternen an der Kolpingstraße befestigt – und Rummel ist hier wirklich das richtige Wort -.
Diese angeranzten, schmuddelig – weißen Plastikgebilde mit roter Bastkugel entsprechen exakt der Ausstattung eines, seit fünfzig Jahren nicht mehr gewarteten, schäbigen Jahrmarktsrummels, auf dem die Gimpel, also die Besucher, in allen Bereichen abgezockt werden.
Dieser Realität muß ich mich jetzt bis Januar täglich stellen. Das kann nicht kommentarlos gehen.
I will survive. (`ne Zeitlang wenigstens)
narr