Begleitende Gedanken zur nächsten Inszenierung VI

Weltweiter Streik ist vom FFF. Die Blase von „mir doch egal“ bleibt stabil in der Kleinstadt. Anonymous macht spannende Sachen. Gute Idee, Kopierer zu hacken, so dass diese als erstes eine pdf-Datei drucken, die erklärt, wie Tor funktioniert und wie russische Sperren umgangen werden können. Pestfest ist in der Stadt. Schnickschnack-Stände neben PestilenzverehrerInnen in grob gewebter Wolle, Trockenfleisch und Honigmet, Auto- und Motorradhonks und Menschen. Dicht an dicht und ohne

Nochmal Wut

Schluss Kopf, sage ich. Schluss Kopf. Alles schreit in mir. Was tun gegen den Dreck, der uns hier grad m die Ohren fliegt. Nazidreck, eine Regierung, der es nichts ausmacht, sich im Faschismus zu verlaufen, Großunternehmen, die die Lebensgrundlage aller zerstören, die vielen Leichen am Grund des Mittelmeeres, die dem Großteil von Europa am Arsch vorbeigehen, die Verrohung von Geist und Sprache, mit menschenverachtender Gewalt und Brutalität im Schlepp –

Sonne

Zitternder Asphalt, bebendes Pflaster, die Wanderbaustelle gibt Laut an jedem neuen Ort in der Zone, der mit dem Pressluftbagger aufgerissen wird. Brüder zur Sonne zur Freiheit, Schwestern, das gilt nicht für euch. Der Stadtanzeiger geht mit vorgestrecktem, rotgeschabten Kinn und aufgestellter Brust mit pendelnden Armen, durch den Flickenparcour der Zone. Seine blaue Uniform glänzt frischgereinigt in der Sonne. Ballistol tropft aus der Acht. Die Fachfrau für Kaffeeverbrennung stellt Stühle auf.

ungehört

Den letzten Tagen fehlt die Deckungsgleichheit. Meine haptische, optische, akustische und olfaktorische Vorstellung von der Welt stimmt mit dem derzeitigen Angebot nicht überein. Alles ist eine Spur daneben. Vielleicht bin ich auch neben der Spur. Ein Geruch in der Umgebung, irgendetwas Strenges, zwischen Rasierwasser und frischer Plastikfolie, der eine Erinnerung auslöst, an die ich mich nicht erinnern kann. Das Wissen ist da, aber ich kann es nicht greifen. Aber ich