„Übe Gelassenheit im Umgang mit Menschen“, ist eine Beschwörungsformel, die man gar nicht oft genug vor sich hersagen kann.
Ferien sind bald. Der späte Vormittag ist voll mit Jugend mit fertigem Nachwuchs, fast fertigem Nachwuchs oder ganz ohne Kind.
Endlich macht der Sommer seine Arbeit.
Ich trage eine weiße Sommerhose.
Menschen essen zum Frühstück Eis.
Die Rößler-Rentner, heute zahlreich, belasten die Umwelt nicht nur mit ihrem überflüssigen CO2 Ausstoß. Ihre Konversation, gefüllt mit netten Rassismen, verklemmten Sexismen und gezielten Faschismen, gepaart mit hysterisch-debilem oder eunuchisch – alt- herrischem Lachen beider Geschlechter, hat auf keinen Fall die Umweltplakette verdient.
Meine Feinmotorik läßt zu wünschen übrig.
Beim Öffnen der Kaffeemilchdöschen stößt mein Ellenbogen die volle Kaffeetasse um und vor Schreck ergießt sich Kondensmilch über T-Shirt und Hose.
„Du solltest das nicht in der Öffentlichkeit machen. Da gibt es Strafen für“, raunt ein Passant wissend im Vorbeigehen.
„Heut ist Jerry Rubin – Tag“, antworte ich. „Why don´t we do it on the streets.
Aber er versteht nicht und schaut verwirrt.
Sexuelle Freizügigkeit ist ja so was von old fashioned.
Die Politesse, mit feinen Schweißtropfen bedeckt und leicht sonnenverbrannt, traut sich nicht, Pause zu machen.
„Ich bin ja nicht beliebt. Und wenn ich hier sitze und was trinke, steht das morgen in der Zeitung.
Eine Bemerkung zum Ende: Wenn der natürliche Gang von Jugendlichen wie der ihrer alten Mutter ist, sollten sie vielleicht doch mal über Sport nachdenken.