„War das nicht der Baumpisser?“
„Ja“, kommt die gequälte Antwort der Bäckereifachverkäuferin. „Ich hab den erst nicht erkannt, so mit geschlossener Hose.“
Noch irrt der Erlöser durch die Wüste, offiziell auferstehen tut er ja Sonntags, doch Menden atmet auf.
Der letzte Jesus machte um 6.00 Uhr seine Runde über´n Berg, das Kreuz wurde wieder eingepackt.
Das, was die Menschen an Vergebung und Erlösung während der Prozession erfahren haben, haben sie spätestens an den Supermarktkassen dieses Landes verspielt.
In Äthiopien könnte es an den Nahrungsmittelabwurfstellen nicht turbulenter zugehen, als Ostersamstagmorgen im Supermarkt.
Es ist keine Schlacht ums kalte Buffet. Es ist die Schlacht am Kühlregal.
„Die Schlacht an der Wursttheke haben wir verloren, mein Sohn, aber den Krieg können wir noch gewinnen“, versucht ein Vater sein Kind zu beruhigen, da eine Frau vor ihm das letzte Scheibchen Kinderwurst weggeschnappt hat.
Wieso haben sich die Konsument*innen in den letzten Jahren eigentlich aufschwatzen lassen, zu Ostern müsse man was schenken?
Das kommt nicht von Herzen, das kommt von der Industrie.
Die Geschenkeindustrie hat sich tief im Herzen der Glaubensindustrie eingenistet.
Gibt es eigentlich schon Ostergeschenkeumtauschbörsen?
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