„Guten Morgen“.
Es ist das erste Mal, dass er mich grüßt, und es fühlt sich nicht gut an.
Er sagt es sehr klar, sehr deutlich, betont stark das „t“ in „Guten“ und bei dem „o“ von „Morgen“ hebt sich seine Stimme um fast eine Oktave.
Der Gruß wirkt insgesamt musternd, begutachtend, als ginge er davon aus, ich hätte eine, wie auch immer geartete, Straftat begangen, nur habe er es noch nicht herausgefunden.
Beim seinem Morgengruß reckt er das Kinn nach vorne, zeigt damit in meine Richtung, und es wirkt, als wolle er damit auf meine Schädelmitte schlagen.
Die Wangen blankgeschabt und rotfleckig, die Haare stoppelkurz.
Es ist dieses Selbstverständnis der uniformierten Exekutive, stets und überall im Recht zu sein, egal in welcher Situation, welches das zivile Gegenüber einschüchtern soll.
(Stimmt nicht ganz, da ich in Gorleben selbst erlebt habe, wie Polizisten vor dem strahlenden Castor die Arbeit niedergelegt haben, um nicht als Prügelritter zu enden. Aber das waren so wenige.)
Nein. Von diesem, mir unbekannten Polizisten gegrüßt zu werden, fühlt sich sehr unangenehm an.
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