Totholz

Und dann ist da jemand in der Bekanntschaft, den das mit den Nazis nicht weiter stört, alles halb so wild, und ich schau mich um und sehe so viel Zustimmung, und ich denke mir: sind die alle blind, taub und lernunwillig, dass ihnen der braune Sabber wie Kautabaksaft aus den Mundwinkeln läuft. Die Niederlande, Ungarn und Deutschland wollen, pfui Teufel, das Asylrecht aushebeln, und Europa geht sowas den Bach runter.

Erbeerwunderbaum

Wo bleibt die Evolution, wenn es um grauhaarige, kalten Kaffee trinkende, Griechen auf brüllenden, parkenden, orangenen Quads geht. Und sagte nicht schon die Jägerin Pallas Athene: Eher tanzt ein Wildschwein Walzer im Wald, als dass sich ein Mann zum Guten wandle. Ist Leichengrau gerade Modefarbe? Die ultimative Anpassung an die Infrastruktur. Graue Häuser, graue Straßen, graue Gesichter, graue Autos. „Das Grauen“, sagt Kurtz, und fährt sich mit beiden Händen über

KI Parasit

Fokuhila, Pornoschnurrbart, die Menschen, die mir entgegenkommen, sehen aus wie aus den Siebzigern. Pornochic, doch prüde bis zum Anschlag. „Wollen Sie Wasser, oder husten Sie mir die Tischplatte kaputt?“ Viele Menschen röcheln, bölken, wie nach einem Kick mit der Bong. Die Republik wird mit Gras überschwemmt. Nichtraucher laufen Amok. Selbst in der Filiale kann man Grilltüten kaufen. Die Alkoholisten bleiben unverdrossen besoffen. Die Westfalenpost geht soweit zu sagen, dass ein

endlich Sommer

Schnitt, Schnitt, Schnitt. „BlaBlaBla.“ „Ich höre nichts, wenn die Maschine schneidet.“ „Blabla gut. Blablabla, nicht wichtig.“ Manche Menschen wollen einfach nur erzählen. Auch, wenn niemand es hört. Gibt es einen Ort der nicht gehörten Worte? Ob die Worte da alle schmollend herumstehen? „Das Barometer ist drei Striche gefallen. Drei Striche!“ „Gibts jetzt Regen, oder was?“ „Weiß ich doch nicht.“ Die Hausmeisterwurst von nebenan ist über Nacht ausgezogen. Eine andere Hausmeisterwurst

rechtswinklig kolonial

Heute ist der „Ich sehe tote Menschen“ Tag. Auf dem Markt ein Typ, gleiche gebückte Körperhaltung, blonde, etwas längere, strähnige Haare, schlacksige, ungelenke Bewegung, Whispa. Schon ewig tot, hier auf dem Markt. Gegenüber der Filiale 43 sitzt ein Klon meiner verstorbenen Schwester, raucht wie sie, sitzt wie sie, starrt wie sie. Gesichter verlorener Hoffnungen gibt es so viele in der Stadt. In jedem Lächeln wohnt Qual und Schmerz im Erdgeschoss.

Gedankenblitz mit Ohr

Ich behaupte jetzt etwas, das mir gestern, als Gedankenblitz, quer durchs Hirn schoss. Dieser ganze Hype um AI, KI, Android oder Roboter, entspringt wohlmöglich dem Wunsch der Menschen, sich legal Sklaven zu halten. Den ganz privaten Untertanen. Tu das für mich und das auch noch. Ich kann das nicht. Mach du das für mich. Mal abgesehen davon, wie saumäßig viel Energie für diesen Hype verbraten wird, sind teetrinkende Eulen vor

Gedanken vor der nächsten Inszenierung (letzter Teil)

Ich weiß gerade nicht, wo anfangen. Atombombe, Bauern, Nazis, Golfstrom, FDP, Krieg, Klima, falls ich irgendetwas vergessen haben sollte, fügen Sie es bitte selber ein. Alles Schlechte dieser Welt drängt sich nach vorn, ploppt auf und entfaltet sich. Was gut tat, waren die bundesweiten Demos gegen Drecksnazis, AFD, kurz, gegen das gesamte braune Pack. Der Golfstrom wird in naheliegender Zukunft abreißen. Die nächste Eiszeit naht, hurra. Dann werden die ganzen

holy shit

Es ist ein Tag vor diesem Fest, dass mir seit Jahren immer saurer aufstößt. Spätestens mit Beginn der Ankunft schrillen meine inneren Alarmglocken. Denn jetzt skandieren rechtsdrehende Kulturen auf Wintermärkten unter einer, mit Nippes geschmückten Nordmanntanne menschenfeindliche Parolen, weil sie die Schwestern und Brüder dieses einen Mannes, dessen Ankunft ja gerade gefeiert wird, so gar nicht in ihrer Nachbarschaft, ihrer Stadt oder ihrem Land, haben wollen. Und weil ja alles

same as it ever was

Same as it ever was. Keinen Gedanken linear denken können. Blitzschnelle Szenen mit und ohne Ton tauchen auf und ab. Manche glasklar, manche verschwommen. In etlichen dieser Einschübe verbergen sich Ideen, die mich atemlos schnaufen lassen. Fixiere ich sie nicht analog, verschwimmen sie, oder werden im inneren Dialog zerredet. Manchmal stell ich mir die Existenz von Multiversen vor. Solange ich das kann, bin ich auch in jeder dieser Möglichkeiten angesiedelt.

Der Wahnsinn

Wenn Markt ist geht, der Wahnsinn gern spazieren in der Stadt. Er schlendert durch die Zone, schon brüllt es vor und hinter ihm. Nicht weit entfernt verliert ein Mensch die Contenance in einem Haufen von Melonen. Es fliegen rote Fruchtfleischfetzen, und zwei geborstne Obstkadaver verenden kläglich in der Rinne. Der Eiermann verteidigt mit gestreckten Armen seine Zerbrechlichkeiten. Kartoffelpuffer fliegen, und Kampfeslust blitzt auf in Frau Reibekuchens Augen, bis der dumpfe