Siebter Chorus

“Obwohl das ungeheure Spektakel an Torheit, dem wir hier gegenüberstehen, schrecklich sein mag, ist es stets interessant.”  Marquis de Sade. „Ich habe die Welt angerufen und beschworen: Wie viel von dir gehört den Konzernen und dem Staat? Wenn sie euch mit Steuern euer Geld und mit Kriegen eure Söhne nehmen können, wie unterscheidet ihr euch von der Kuh, die gemolken oder dem Schwein, das gegessen wird? Pflanzt ihr euch für

Olfaktorientiert

Stinkstankstunk. Manche Frauen tragen ein Parfum, dass sehr stark riecht und an kleine, gelbe, glänzende Urinalsteine erinnert. Manche Männer, vornehmlich alte Sizilianer tragen Patchuli und riechen wie eine Grube voller toter Pilze. Manche ältere Kinder und alte französische Marktfrauen riechen wie die Füllung von bunten Ostereiern aus Zucker. Die Metro in Paris riecht wie sozialistisches Kinderspielzeug aus Metall und Gummi. Und manche Männer riechen nach Reinol und langkettigen Monomeren von

Feuchte Flatolenzen

Die Linken haben einen Stand in der Innenstadt. Alte, Mendener Poalbürger stehen etwas abseits und schütteln empört den Kopf, zischeln und tuscheln wie alte Dampfmaschinen, in der gewachsenen Lippenfalte ein kalter Zigarrenstummel: die gehören doch alle in ein Lager, wo man früher – Arbeit macht frei – drangeschrieben hat. Als der Narr sie darauf anspricht und mit einer Anzeige winkt, spritzen sie auseinander wie feuchte Flatolenzen im Reisigbesen. narr

No smoke

Riesenstimmung hier im Club. Die Konzentration rutscht weg wie frisch gebohnert. Die molekulare Plasmamembran alle meiner Zellen schreien nach Kondensaten. Rauch, Teer, Nikotin. Ich will quarzen, qualmen, kiffen, paffen. Gleich häute ich mich und dreh mir Zigaretten draus. Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt der Nikotinzerkauer, sitzt die kleine Wanze. Ding Dong, dingelong. Tiritiritomba. Ein Geruch wie das Glockenspiel im Wäldchen vor unserem Krankenhaus in Wimbern. Katholische Krankenküchenkacke. Aber

Zeit

Ich seh die Zeit verrinnen, jede nicht genutzte Sekunde ist eine verlorene. Der Blutopferritus ist staerker denn je. Alle haben das Gelbe vom Ei erfunden. Gestern erzählte eine Passantin, dass sie die Füsse ihrer Mutter hasse und bei jeder Berührung müsse sie sich sofort waschen. Dafür, so erzählte sie weiter, nähme sie ihren kleinen Hund mit unter die Dusche. Beinahe hätte ich sie in den Fluss geworfen. narr

Das fängt ja gut an

Ich bin kein technischer Frickelfrackelfredi. So viel ist klar. Und nein. Es ist dem narren nicht peinlich, dass er eigentlich keine Ahnung hat. Wichtig ist, dass er einen Platz für Worte und Bilder hat. Also wundert Euch nicht, wenn es hier manchmal drunter und drüber geht.  (Nebenbei: dies ist der zweite Versuch. Der erste Text ist irgendwiewoweg.) Irgendwann wird das blog so aussehen, dass der narr und sein Direktorium zufrieden