Kukuruku, Blut ist im Schuh.

Blutige Füsse hat der narr. Jedesmal, wenn der Stress seinen Höhepunkt erreicht, bekommt der narr blutige Füsse. Er hat deswegen die Theorie, dass das einem inneren Mechanismus folgt, der verhindern soll, dass der narr wegläuft bei Schwierigkeiten. Was eigentlich Blödsinn ist, da die Füsse erst dann blutig sind, wenn fast alles vorbei ist. Sozusagen auf dem Höhepunkt der Aufregung. Jetzt sitzt der narr in Filiale 43 mit Husten, Schnupfen, Augentränen,

Rumtönen

Der Ekelpabst ist ein Ekelpabst ist ein Ekelpabst . Der narr versucht zu ignorieren, dass der Ekelpabst hinter ihm sitzt und rumtönt, das die “Kuh” den Efeu an der Laterne nicht schneiden darf, weil das Stadteigentum ist, Tönt rum, dass vor seinem Laden ständig Hunde in den und an den Baum scheissen, dass der Führer die Kirchensteuer hochgeschraubt hätte und die Holländer betteln müssten. “Früher wär man so nicht auf

In Filiale 43 wird der narr morgens vom “Duft” von 17 Frauen empfangen. Sieben stehen vor der Theke, 10 sitzen, in Grüppchen verstreut, in Sesseln oder auf Stühlen um kleine Tische. Jede von ihnen hat ihr privates Duftwässerchen, kombiniert mit den Körnerbrötchen, die grad im Ofen bruzzeln, ergibt das eine Kombination, die nach der Genfer Konvention von allen kriegsführenden Ländern weltweit geächtet wird. Eine Kundin auf Krücken bestellt sich einen

Arbeitsplatzsicherung

In Filiale 43 ist auch nicht alles Brot was riecht. Und es beweist mal wieder, dass gering verdienende Frauen und Männer richtig ausgebeutet werden können. Arbeitsplatzsicherung nennt man, wenn frau mit Fieber oder Gipsarm oder -bein Brötchen verkauft oder Urlaub nimmt, wenn eine OP ansteht. “Ich riskier doch nicht meinen Job, bloss weil mir die Gebärmutter rausgenommen wird.”   narr

Kippen

Ab wann ist kleinlich kleinlich? Wie gross soll eine Kleinigkeit sein, damit sie erwähnt und kritisiert werden darf. Zigarettenkippen auf den Bürgersteig zu werfen gehörte früher zum normalen Draussenverhalten, zum normalen Umweltverhalten. Heute ist es eine Ordnungswidrigkeit (was für ein Wort), und es nervt. Draussen angebrachte Aschenbecher werden rauchend als Armlehnen benutzt, die Kippe wird auf den Boden geschmissen. Richtig nervig sind parkende AutofahrerInnen, die ihren Autoaschenbecher im Rinnstein entsorgen.

Quengel

Olfaktorisch rast der Anfang des Jahres Höhepunkten ungeahnten Ausmasses entgegen. Von Nichtgewaschen seit Weihnachten bis grad aus der Dusche mit Tropenfiebershampoo in den Haaren, Eukalyptusatem und frische Rosinenwecken, Pferdedung und Metzgereiabfällen. Der hirnlose Homide wird von den Fachverkäuferinnen ermahnt, die Serviette nicht in die Tasse zu knüllen. ” Ich hätt gern nen Berliner,” sagt das kleine Kind. “Ach, das gibt doch nur ne Sauerei, “erwidert die Mutter. Wenn das kein

Heute verfolgt mich die Huste-röchel Frau. Zum Glück ohne nikotinverklebten Dobermann. Ihr Gurgeln, Räuspern, Sputum hochziehen hallt gespenstisch gedämpft durch die verschneiten Gassen. Der Auswurf gefriert noch in der Luft. Bei diesen Temperaturen wirken die Menschen wie eingeschnürt in Kokons. Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit, die Kälte und das Schneegrieseln von oben bekommt Gehen etwas aufrecht Schaukelndes, Schwankendes. Erinnert an die Versuche, die Riesenstatuen der Osterinseln durch Schaukeln von der Stelle

So holy

Weihnachten, der Wahnsinn zieht durch die Städte. Und wer ohne Schuld sei, werfe das erste Geschenk. Irgendeine Gemeinde in der BRD boykottiert den Coca-Cola durchtränkten Santa Claus. Alle Geschäfte machen mit und tauschen die rote, armeerikanische Deko mit dem erdigen Beige und Braun des heiligen Sankt Nikolaus. Tradition möchte man, wie Tevje (wenn ich einmal reich wär) rufen und den Rentieren Namen wie Adolf, Heinrich oder Wotan geben. Dann hört

parampampam

Heiliger Vormittag, die halbe Welt sieht rotgüldene Sternchen vor den überlasteten Lamettaaugen. In Fililale 43 wird der narr von einer alten Dame angeflüstert. ” Kommen sie, setzen sie sich auf meinen Platz. Sonst setzt sich der Blödmann da hin”. Gemeint ist der hirnlose Homide. Die Verkäuferinnen wirken, als hätten sie heute Vormittag ihren zweiten oder dritten Schlaganfall hinter sich gebracht, während die Kunden mit einer Mischung aus Ephedrin, Meperedin und

Hirnfreier Homide

„Ne Knarre in die Möse drücken.” murmelt es hinter dem narren, während der in einer kleinen Schlange vor einem Kiosk steht. Der Murmler ist ein Schwachkopf vor dem Herrn, von Geburt an ohne Hirn und typisch für einen grossen Prozentsatz der Bevölkerung. Eigentlich sollten wir ja eine Solidargemeinschaft sein, aber bei allem Respekt vor allem Menschlichen: mit solchen hirnfreien Homiden möcht ich nicht solidarisch sein. Die gehören auch nicht auf