Tünnes und Scheel
                                                             Tünnes und Scheel

Die Liebste ist grad des öfteren in Köln, Fortbildung. Ich hab sie mal begleitet, damit sie abends, nach erfolgreichem Lernen, nicht so alleine im Hotelzimmer sitzt. Tagsüber, während sie büffelte, bin ich dann durch Köln spaziert.
Es ist schon lange her, dass ich in der Domstadt war. Am ersten Tag war ein super Wetter kurz vor Frühlingsanfang. Vormittags wurde es warm und hielt sich bis zum Abend. Es war ein Genuß, bei Sonnenschein durch eine fremde Stadt zu schlendern, Menschen zu schauen und Verpackungen.
„Geh in die Südstadt, da gibt es ein tolles, argentinisches Cafe“, war der Rat einer gemeinsamen Freundn. Das Cafe hab ich zwar nicht gefunden, hab aber auch nicht groß danach gesucht. Vielmehr suchte ich Stühle und Tische, die im Sonnenschein lagen. Es war der erste, warme Sonnentag nach langer, winterlicher Dunkelheit.
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Was auffiel, waren die vielen Obdachlosen, die vielen BettlerInnen, die das Kölner Pflaster belegen. Ich finde das nicht schlimm, dass sie in die reichen Städte kommen. Schlimm finde ich, dass wir nicht in der Lage sind, ihnen Obdach und Auskommen zu gewährleisten.
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Menschen in Shorts und Blusen, Fransen und Zotteln, zu hauf bevölkerten sie die Innenstadt und die nähere Umgebung. Sonne schlürfen und Kaffee trinken und dabei dem hysterischen Straßenverkehr zuzuschauen, kann bei mir auch schon mal einen ganzen Tag dauern.
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Der Rückweg durch die Innenstadt war ein wenig Grusel. Viel zu viele Menschen. Ich mag ja Hamburg, hab dort gewohnt und gearbeitet. Da drängeln die Massen nicht so, werden eher in der Großflächigkeit der Hansestadt verteilt. Köln macht da einen kleineren, provinzielleren Eindruck. Ebenso viele Menschen auf viel weniger Raum. Ständiges Geschiebe und Geschubse.
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Abends dann mit der Liebsten noch ein wenig in der näheren Umgebung des Hotels ein Restaurant gesucht und köstlich vietnamesisch gespeist. Am nächsten Abend waren wir in der gleichen Gegend in einem indischen Restaurant, es war auch lecker, aber Chef und Personal strahlten eine unangenehme Arroganz aus, was viele Abzüge in der B-Note bedeutet.
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Dieser Tag begann auch schon so daneben. Es war kalt und nebelig. Da ist es in wenigen Städten schön.
Zum Aufwärmen ins Römisch-Germanische-Museum, ausgegrabene, entartete Kunst anschauen. Das war interessant, zumal die Hälte der in Berlin gefundenen Artefakte aus Hagen und Witten stammten. Insgesamt machte mich aber der Besuch auch des restlichen Museums eher melancholisch, traurig. Die Menschheit hat wirklich seit der Steinzeit nicht viel dazugelernt. Modifizierte Stereotypen, die wir auch heute noch benutzen.
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Doch sollte es noch einen Höhepunkt geben. Der Kurs der Liebsten hatte eine Dachbesteigung des Doms gebucht, und ich durfte mitkommen.
Dr. Leonie Becks war unsere Führerin und hat ihre Sache sehr gut gemacht. Nochmal merci dafür.
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Danach, wie schon erwähnt, essen bei dem arroganten Inder.
Das Wetter am nächsten Tag war nicht besser. Also ab in die Museen. Zuerst Wallraf, danach Ludwig.
Alte Schinken vs. junges Fleisch.
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Leider war es verboten, Aufnahmen von Herrn Polkes Werken zu machen, aber ein klein wenig illegal tut nicht so weh. Außerdem fand ich es in dieser Kombination in der Domstadt doch äußerst spaßig.
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