„Euch gehts ja gut,“
sagen die Angestellten der Stadt Menden, als sie an unserem Tisch vorbeigehen oder von der Brüstung auf uns herunterschauen.
Der Tisch ist einer von Dreien, die im Rathausfoyer zwischen einer langen, roten Bank und sechs, abwechselnd roten und schwarzen Sitzwürfeln stehen.
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Gegenüber, wo früher die Information war, ist jetzt eine geschwungene Theke mit Kuchenabteilung, ein professioneller Kaffeeautomat, etwas Gastronomieschnickschnack, fünf Barhocker und jede Menge vorbeieilendes Volk.
Es riecht nach frischer Farbe und freien Monomeren, die sich langsam aus dem roten Kunstlederbankbezug davonstehlen.
Meine Sitznachbarin ist hier sehr bekannt. Alle grüßen sie und kommen für ein Schwätzchen an den Tisch.
Die automatischen Schiebetüren arbeiten ununterbrochen.
Der Bürgermeister eilt vorbei, gibt uns Beiden, einzig Sitzenden, die Hand, irgendein Smalltalk über Tintenpatronen, die er besorgen muß, und schon eilt er mit gespreizten Händen weiter.
Meine Nachbarin kichert und macht leise eine Bemerkung über den clownesken Kleidungsstil des Bürgermeisters.
Es piept und hallt, es klackt, wenn Türen ins Schloss gleiten, die Geräusche der vorbeilaufenden Schritte werden von den weißen Wänden zurückgeworfen.
Ohne Frage hat das Foyer durch das neue Gastronomieangebot an Attraktivität gewonnen.
Hier werde ich sicherlich den einen oder anderen Kaffee trinken.
narr

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